Hoch über der Vulkaneifel

Steineberg · Vor zehn Jahren wurde die Vulcano-Infoplattform von der Gemeinde Steineberg auf der Steineberger Ley errichtet. Von der 24 Meter hohen Aussichtsplattform bietet sich den Besuchern ein schöner Blick über die Landschaft der Vulkaneifel. Aber hat das Bauwerk auch die touristischen Erwartungen der Gemeinde und der Touristiker erfüllt?

 28 Meter hoch und weithin sichtbar: Die Vulcano-Infoplattform auf der Steineberger Ley zieht viele Touristen und Einheimische an. TV-Foto: helmut gassen

28 Meter hoch und weithin sichtbar: Die Vulcano-Infoplattform auf der Steineberger Ley zieht viele Touristen und Einheimische an. TV-Foto: helmut gassen

Steineberg. Es war schon etwas Beeindruckendes, was da 2003 auf der 558 Meter hohen Steineberger Ley mitten im Wald errichtet wurde. Vulcano-Infoplattform wurde sie mit Blick auf die vulkanische Umgebung genannt, ein 28 Meter hoher Aussichtsturm mit einer Plattform in 24 Meter Höhe, das war für die Region mal was Besonderes. Gebaut wurde das Bauwerk nach Plänen eines anderen Turms bei Hetzerath aus drei 110 Jahre alten äußeren Douglasienstämmen, und -schnittholz für die Treppen und Plattform. Gefördert wurde das Projekt durch die Gemeinschaftsinitiative "Leader plus" der Europäischen Union mit 85 000 Euro, das Land Rheinland-Pfalz steuerte 16 300 Euro bei, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel bezuschusste es mit 5000 Euro, und die Verbandsgemeinde Daun gab 17 000 Euro hinzu. Bei Gesamtkosten von 156 000 Euro für den Bau des Aussichtsturms verblieben für die Gemeinde Steineberg Kosten von knapp 33 000 Euro.
Von der Aussichtsplattform bietet sich dem Wanderer bei guten Wetterbedingungen ein schöner Blick fast 70 Kilometer in alle Himmelsrichtungen bis zur Nürburg, den Dauner Maaren, der Hohen Acht oder sogar dem Erbeskopf.
Mit dem Bau sollte auch die Infrastruktur der Gemeinde verbessert werden, Gäste sollten nach Steineberg gelockt werden, und der damalige Bürgermeister Heinz Bohr, der inzwischen verstorben ist, wünschte sich, "dass vielleicht unsere Dorfschänke und das Jugendzentrum davon profitieren können". Auch die Touristiker erhofften sich einen zusätzlichen Anreiz für ihre Gäste, die Region zu besuchen und natürlich eine weitere Attraktion zu schaffen.

Keine Sendeantenne


Was ist nun nach zehn Jahren daraus geworden, wurden die Erwartungen erfüllt? Für die Gemeinde Steineberg ist es nichts geworden mit Einnahmen aus dem Tourismus bezüglich der Aussichtsplattform. "Die Gemeinde hat gar keinen Gewinn durch die Vulcano-Infoplattform gemacht, es ist eben nur eine Attraktion für das Dorf", sagt Ortsbürgermeisterin Hildegard Rebelein. Der damalige Pächter der Dorfschänke hatte 2003 zwar versucht, Einnahmen zu generieren, aber die Resonanz war einfach zu gering. Die Dorfschänke gibt es inzwischen gar nicht mehr. Auch der Versuch der Gemeinde, eine Sendeantenne auf dem Aussichtsturm zu installieren und so Einnahmen für die Gemeinde zu bekommen, schlug fehl, da das Land direkte Einnahmen aus dem Projekt nicht genehmigte. Hildegard Rebelein ist trotzdem zufrieden, dass es die Vulcano-Infoplattform in Steineberg gibt. "Wir sind nach wie vor froh, dass wir den Turm haben. Der Aussichtsturm wird sehr gut frequentiert, es gibt kein Wochenende, wo nicht Touristen dort sind", sagt sie.
Auch Thomas Räthlein, Leiter der Touristinformation Daun, sieht die Vulcano-Infoplattform positiv für die Region. "Aus meiner Sicht haben sich die Erwartungen erfüllt. Durch diese infrastrukturelle Einrichtung werden gezielt Tages- und Feriengäste nach Steineberg und damit auch in das GesundLand Vulkaneifel gelenkt, um von einem exponierten Ort einen, wie ich meine, der schönsten Panoramablicke über die Vulkaneifel zu genießen", sagt er.

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