Hohe Kosten und ein dickes Lob für die Mitarbeiter

Für den Winterdienst müssen die Eifel-Städte Bitburg, Prüm, Daun und Gerolstein tief in die Tasche greifen.

Gerolstein/Daun/Prüm/Bitburg. (sts/fpl/scho/mh) Nicht Ärger über die hohen Kosten, sondern ein dickes Lob für die zehn Stadtarbeiter ist es, was Stadtbürgermeister von Gerolstein, Karl-Heinz Schwartz (CDU) in Zusammenhang mit dem harten Winter als Erstes einfällt.

Er sagt: "Die Jungs haben rund um die Uhr super Arbeit geleitet und gehen jetzt verständlicherweise auf dem Zahnfleisch." 68 Einsätze haben sie bislang gefahren. Dabei kamen etliche Stunden und somit auch Kosten für Maschinen, Treibstoff, Salz und die Löhne zusammen. Laut Schwartz bislang knapp 130 000 Euro. Besonderheit: Weil es in Gerolstein neben den Gehwegen auch viele öffentliche Treppen (zusammen 30 Kilometer) gibt, war für die Stadtarbeiter auch reichlich Handarbeit angesagt.

Die 450 Tonnen Salz, die bislang gestreut wurden, waren es etwa so viel wie im Vorjahr. "Aber nur, weil wir irgendwann nichts mehr bekommen haben", berichtet Schwartz. Welche Kosten in Sachen Straßensanierung noch auf die Stadt zukommen werden, könne noch nicht abgeschätzt werden. Ob die 100 000 Euro, die für Instandsetzungsarbeiten an Straßen, Wegen und Plätzen dafür regelmäßig im Etat stehen, jedoch reichen, sei aber fraglich.

Auch in Daun sind schon viele Hundert Überstunden durch die Einsätze der Bauhof-Mitarbeiter angefallen. An Streugut wurden bislang an die 200 Tonnen gebraucht, was aber mehr gewesen wäre, wenn die Stadt noch Salz gehabt hätte. Die Folge: Wegen der Salzknappheit wurden die Steigungen und gefährlichen Stellen nur geräumt und mit Priorität die Zufahrten zum Krankenhaus und den Schulen gestreut. Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen: "Der Winter war eine große Herausforderung für den Räumdienst der Stadt, und dass nicht allen Wünschen entsprochen werden konnte, dafür bitte ich um Verständnis bei den Bürgern."

Jenssen lobt die städtischen Mitarbeiter, die "mit großem Engagement dafür gesorgt haben, dass der Verkehr weitgehend fließen konnte."

Etwa 200 Tonnen Streusalz habe man bis Mitte Januar eingekauft, berichtet Mathilde Weinandy, Stadtbürgermeisterin von Prüm. Kosten für Salz in diesem Winter: etwa 20 000 Euro. Wegen der vielen Räum-Einsätze haben sich jedoch die Treibstoffkosten etwa verdoppelt, auf etwa 10 000 Euro.

Außerdem haben die zehn Bauhof-Mitarbeiter etwa 300 Überstunden gemacht, die sich auf rund 10 000 Euro belaufen. "Was uns dann im zweiten Schritt Geld kostet, sind die Straßenschäden", sagt Weinandy. "Wenn wir die nur ausbessern, müssten wir dafür 100 000 Euro ausgeben."

"Wegen des unerhofft langen Winters mussten wir bisher rund 200 000 Euro aufwenden, was eine Steigerung um mehr als 50 Prozent gegenüber den Vorjahren bedeutet", berichtet Werner Krämer, Pressesprecher der Stadtverwaltung Bitburg.

Das betreffe Arbeitsstunden, Streugut sowie die Fahrzeugunterhaltung. An 40 Einsatztagen seien bisher rund 800 Tonnen an Streugut gebraucht worden (Kosten rund 40 000 Euro), für Einsatz- und Bereitschaftszeiten seien Personalkosten von mehr als 140 000 Euro angefallen.

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