Hoher Zuschuss für hohes Gemäuer

Entscheidung gefällt: Die Stadt Gerolstein lässt für 374 000 Euro (bei einem Eigenanteil von 85 000 Euro) den historischen Wasserturm an der Löwenburg-Wand sanieren. Und muss dafür Kredite aufnehmen.

 Der historische Wasserturm in Gerolsteins Altstadt soll nun doch saniert werden. Von den Gesamtkosten in Höhe von 374 000 Euro muss die Stadt 85 000 Euro übernehmen. Der Rest wird bezuschusst. TV-Foto: Mario Hübner

Der historische Wasserturm in Gerolsteins Altstadt soll nun doch saniert werden. Von den Gesamtkosten in Höhe von 374 000 Euro muss die Stadt 85 000 Euro übernehmen. Der Rest wird bezuschusst. TV-Foto: Mario Hübner

Gerolstein. Der historische Wasserturm unterhalb der Löwenburg in Gerolstein ist seit Jahren mehr Last denn Gewinn für die Stadt. Zwar ist das Gemäuer Zeugnis von Gerolsteins Geschichte, aber ein touristischer Nutzen konnte damit bislang nicht erzielt werden. Im Gegenteil: Das Gemäuer, in dessen Nähe Wohnhäuser stehen, ist hochgradig sanierungsbedürftig. Zuletzt wurde es 2003 notdürftig instand gesetzt. Noch heute künden Holzverstrebungen an einer Seite davon.

Für die Sanierung ein Kredit



Von weiteren Sanierungsmaßnahmen hat die Stadt aber bislang abgesehen, da sie nach den bisherigen Ankündigungen des Landes den Löwenanteil hätte tragen müssen. Das hat sich nun geändert.

So hat das Innenministerium nun einen 60-prozentigen Zuschuss aus Mitteln des Investitionsstocks zugesagt, zudem das Landesdenkmalamt einen 20-prozentigen Zuschuss, wenn die Stadt die restlichen 20 Prozent übernimmt. In absoluten Zahlen heißt das: Von den Gesamtbaukosten in Höhe von 374 000 Euro übernimmt das Land 215 000 Euro, das Landesdenkmalamt 74 000 Euro. Unter Einrechnung der Unterhaltungskosten, die nicht bezuschusst werden, verbleibt für die Stadt ein Eigenanteil von 85 000 Euro.

Um in den Genuss der Förderung zu kommen, muss mit der Sanierung noch vor Dezember dieses Jahres begonnen werden. Daher wurde das Vorhaben nun in den ersten Nachtragsetat der Stadt aufgenommen. Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU) betonte aber, dass dafür ein Kredit aufgenommen werden muss, da im Stadtsäckel ohnehin bereits ein großes Loch klafft. Helmut Hauth (CDU) meinte: "Ich sehe die Sanierung als unabdingbar an, wenngleich das Geld an anderer Stelle noch notwendiger wäre." Ein Abriss sei aber auch keine Lösung.

Geplant ist, dass die Mauern, aus der sich bereits Steine und Fügematerial gelöst haben, innen und außen gesandstrahlt und anschließend neu verfugt und ausgemauert werden. Zudem muss aus dem Inneren des rechteckigen Turms allerlei Dreck und Unrat entfernt werden, der offensichtlich von oben in den Turm gelangt ist. Weiterhin soll die Rückwand mit rund 100 Stahlnägeln am Feld der Löwenburg verankert, ein Wartungszugang am Fuß geschaffen und die Krone erneuert werden. Zudem soll das Gemäuer ein Schutzdach erhalten.

Die vor geraumer Zeit von Stadtbürgermeister Schwartz ins Spiel gebrachte Idee, im Zuge der Sanierung eine Aussichtsplattform auf dem Turm zu schaffen, den Zugang zum Gemäuer zu ermöglichen, um einen weiteren touristischen Anziehungspunkt zu schaffen, wurde aktuell nicht mehr diskutiert. Auch sind diese Maßnahmen im Kostenumfang der nun beschlossenen Sanierung nicht enthalten.

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