Holztafel bekräftigt Freundschaft

KELBERG. Seit 1986 unterhält die Grund- und Regionale Schule eine Partnerschaft mit der Ecole Primaire in Mubumbano/Ruanda. Besonders nach dem Völkermord vor zehn Jahren haben die Kelberger der befreundeten Schulgemeinschaft mit Spenden und Zuspruch zur Seite gestanden. Die bedankte sich nun.

"Unsere Unterstützung ist für die Schule in Mubumbano ein verlässlicher Faktor", sagt Rektor Alois Kapell. Jedes Jahr seit der Gründung der Partnerschaft am Martinstag 1986 absolviert seine Schule Projekte und Aktionen zu Gunsten der Schulgemeinschaft in Ruanda und überweist mindestens 1200 Euro. Zuletzt waren es mehr als 4000 Euro. So hoch war nämlich der Erlös aus der Feier zum 20-jährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen dem Kreis Daun und Ruanda, die die Kelberger Schule ausrichtete.Eva-Maria und Lucie sehen Geschenk als erste

Nun traf in der Schule ein Paket aus Mubumbano ein. Sein Inhalt: eine Schnitzarbeit, die an den Beginn der Partnerschaft und die langjährige Unterstützung erinnern soll. Den Mittelpunkt bildet die Geste des Händedrucks zwischen Schwarz und Weiß. Weil sie sich im Rahmen eines Wettbewerbs gerade besonders intensiv mit dem Thema Ruanda beschäftigen, ließ Rektor Kapell die beiden Sechstklässlerinnen Eva-Maria Christ und Lucie Fassbender aus dem Unterricht in sein Büro rufen und zeigte ihnen als ersten das Geschenk. "Das war bestimmt viel Arbeit", meint Lucie und fährt mit dem Finger die feinen Rillen nach. Eva-Maria bewundert besonders die fein glänzende, glatt geschliffene Oberfläche. In dem Begleitschreiben aus Mubumbano heißt es: "Wir sind froh, euch diese Statue schicken zu können. Es ist ein Zeichen der Freundschaft. Wir schenken es euch mit offenen Armen." Die beigefügten Fotos zeigen Schüler, die in Verbundenheit mit der Kelberger Schule am vergangenen Martinstag auf dem Schulgelände einen Tanz und Lieder aufführten. Und auf den von Kindern gemalten Bildern sind das Schulgebäude, ein Fußballer, eine Friedenstaube, und Blumen zu sehen. Die Ecole Primaire wird zurzeit von 691 Mädchen und 521 Jungen besucht, die von 18 Lehrern unterrichtet werden. Dass sich die Situation an der Schule Jahr für Jahr verbessert, nachdem die Stadt und die Schule nach dem Völkermord im April 1994 am Boden lagen, nimmt die Schulgemeinschaft mit Dankbarkeit wahr. "Wir haben nicht aufgehört, für euch zu beten und unsere Freude über unser Schulzentrum auszudrücken", wird in dem Brief über den jüngsten Partnerschaftstag berichtet. Neben diesem Beispiel für positive Entwicklung gibt es jedoch auch Negatives zu berichten: In Ruanda leben laut Unicef noch mehr als eine Million Mädchen und Jungen in schwierigen Verhältnissen, mehr als die Hälfte von ihnen als Halb- oder Vollwaisen. Sie sind unzureichend ernährt, besuchen keine Schule und sind medizinisch nicht versorgt.

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