Hotel erhält Küche auf Kosten der Stadt

Hillesheim · Die Stadt Hillesheim lässt im Hotel Augustiner-Kloster eine neue Küche im Wert von 75 000 Euro einbauen. Die Investition ist Gegenstand des im vorigen Jahr neu verhandelten Pachtvertrags zwischen Stadt und Betreiber. In den nächsten drei bis vier Jahren soll weiter investiert werden.

 Bekommt bald eine neue Küche. Das Hotel Augustiner-Kloster in Hillesheim. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Bekommt bald eine neue Küche. Das Hotel Augustiner-Kloster in Hillesheim. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Hillesheim. Das Hotel Augustiner-Kloster, 2007 von der Stadt Hillesheim für 500 000 Euro gekauft und für rund zwei Millionen Euro saniert und ausgebaut, hat seitdem eine Erfolgsgeschichte hingelegt, deren Bilanz sich sehen lassen kann. Bereits 2010 erwirtschaftete der Betrieb, zu dem auch das benachbarte Krimi-Hotel gehört, zwei Millionen Euro. Im vergangenen Jahr nahm die Stadt 55 000 Euro Pacht ein - ein lukratives Geschäft für Hillesheim und die Betreiber, die Augustiner-Hotel GmbH, das möglichst noch ausgebaut werden soll.
Im vergangenen Jahr einigten sich beide Parteien auf leicht erhöhte Pachtzahlungen seitens der Betreiber, doch um Zusagen zu Investitionen kam die Stadt Hillesheim dabei nicht herum.
Die Einrichtung einer neuen Küche ist der erste Schritt: 75 000 Euro zahlt die Stadt dafür. "Das Hotel stellte zur Verlängerung des Pachtvertrages die Bedingung, eine neue Küche zu erhalten. Dem haben wir zugestimmt", sagt Stadtbürgermeister Matthias Stein.
Aufsicht zieht Veto zurück


Zunächst legte die Kommunalaufsicht in Daun ihr Veto gegen die Investition ein. "Erst als wir klarmachen konnten, dass die jetzige Küche bereits zwanzig Jahre alt ist, hat die Kommunalaufsicht ihre Zustimmung gegeben", erzählt Bürgermeister Stein. Für das Hin und Her sorgte ein Missverständnis. Die Aufsichtsbehörde war der Auffassung, bei der Eröffnung im Jahre 2007 wäre bereits eine neue Küche eingebaut worden.
In den nächsten drei bis vier Jahren soll eine halbe Million Euro in das erste Haus am Platz fließen. "Wir müssen das Objekt fit für die Zukunft machen", erklärte Bernd Gutjahr, Mitgesellschafter der Augustiner-Kloster GmbH, am Rande der Verhandlungen im vergangenen Jahr. Offenbar ist das auch die Ansicht der Stadt, denn sie erklärte sich bereit, rund 40 Prozent der Kosten zu übernehmen. "Im Augenblick sind aber keine weiteren Investitionen in das Hotel geplant", sagt Stein.
Weiterhin wird auch über einen Verkauf des Augustiner-Klosters an die jetzigen Betreiber verhandelt. "Das Hotel wird hervorragend geführt und die Zusammenarbeit mit der Stadt funktioniert sehr gut", sagt Stein.
Liebend gerne würde die Stadt das Objekt an Jörg Mintrop und Bernd Gutjahr veräußern. Die beiden Gesellschafter der Augustiner-Kloster GmbH haben ein vertraglich zugesichertes Vorkaufsrecht. "Das schlimmste Szenario wäre, dass irgendein Hasardeur das Hotel kauft und innerhalb von fünf Jahren herunterwirtschaftet", sagt Stein.
Auch die Kommunalaufsicht würde einen baldigen Verkauf begrüßen. Zum einen war dies eine Forderung im Rahmen der Kreditbedingungen beim Kauf des Gebäudes durch die Stadt Hillesheim, zum anderen ist man in der Dauner Aufsichtsbehörde der Meinung, dass eine Kommune nicht der Besitzer und Betreiber eines Hotels sein kann.
Extra

Die Stadt Hillesheim hat das Augustiner-Kloster 2007 für 500 000 Euro gekauft, für knapp zwei Millionen Euro saniert und erweitert und an die Augustiner-Kloster GmbH verpachtet. 2010 machte es mehr als zwei Millionen Euro Umsatz. Das gilt für das Augustiner-Kloster und das benachbarte Hotel Fasen, das der Betreiber von Privat gepachtet, umgebaut und als Krimihotel eröffnet hat. mh

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