Tierteller Eifel liefert jetzt Hund und Katze müssen auch in der Krise nicht verhungern

Jünkerath · Der Tierteller Eifel ist weiter für Bedürftige da. Die Ausgabestelle  bleibt zwar bis 22. Apil geschlossen. Wer Futter  braucht, wird aber  beliefert.

 Der Tierteller macht mobil: In Zeiten von Corona liefern die Helfer das Futter frei Haus.

Der Tierteller macht mobil: In Zeiten von Corona liefern die Helfer das Futter frei Haus.

Foto: TV/Hans-Dieter Budick

Zwischen 20 und 100 Euro im Monat gibt der Deutsche im Schnitt für Hundefutter aus. Nicht jeder aber kann sich das leisten. Für manche Senioren mit kleinen Renten, Geringverdiener und Sozialhilfeempfänger ist die Versorgung der eigenen Haustiere kaum zu stemmen. Und auch Herrchen und Frauchen, die wegen der Corona-Krise Kurzarbeit anmelden müssen oder ihre Jobs verlieren, müssen weiter für ihre Tiere aufkommen.

Für all diese Menschen ist der Tierteller Eifel eine Anlaufstelle. Denn hier bekommen Bedürftige seit 2018 das Futter für ihre Schützlinge umsonst. Etwa 100 Kunden aus dem Umland von Gerolstein und Prüm, sagt Hans-Dieter Budick, Vorsitzender des Vereins, kämen regelmäßig zur Vierbeiner-Tafel beim Jünkerather Bahnhof. Derzeit allerdings stehen sie dort vor verschlossenen Türen. Denn der Verein hat entschieden, die Futterabgabe erstmal bis 24. April zu schließen. Der Grund ist – fast unnötig zu erwähnen – der Ausbruch von Covid-19 und die damit einhergehende Ansteckungsgefahr. Das heißt aber nicht, dass die Tiere nun hungern müssen. Gerade in dieser Krise, wo die Existenz vieler Menschen auf dem Spiel stehe und es zudem in den Supermärkten auch bei Tierfutter zu Engpässen komme, sehen Budick und sein Team sich in der Pflicht, zu helfen.

Seit vergangener Woche bietet der Tierteller daher einen Lieferservice an. Bedürftige, die dringend Futter brauchen, können sich bei Budick unter Telefon 0162/6008736 melden. Dort werden dann die Bestellungen gesammelt und an einem Tag in der Woche ausgeliefert. Um das ganze kontaktlos zu ermöglichen, stellen die Helfer die Tüten mit dem Futter einfach vor die Haustür.

Bedarf gibt es offenbar. Bereits bei der ersten Tour hätten die Freiwilligen zwölf Kunden in der Vulkaneifel und dem Eifelkreis beliefert, sagt Budick. Drei Wagen haben man mit Packungen und Konservendosen vollgepackt. Der Vorsitzende befürchtet aber, dass der Service in den nächsten Wochen viele weitere Abnehmer finden wird: „Wir wollen es nicht hoffen. Aber durch die Corona-Krise werden wohl noch mehr Menschen durch Jobverlust oder Kurzarbeit in die Bedürftigkeit rutschen.“ Um sie zumindest beim Tierfutter zu entlasten, machen die Ehrenamtlichen weiter mobil. Am 24. April soll die Futterabgabe wieder öffnen. Bis dahin zumindest werde der Lieferdienst aufrecht erhalten. Budick könnte sich aber auch vorstellen, das Angebot auch nach der Krise aufrechtzuerhalten, sagt er. Doch man müsse nun schauen, was die Zeit bringt.

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