Umwelt Straßenmüll in der Eifel und kein Ende in Sicht

Eifel · Hunderte Tonnen Müll landet jährlich auf Rastplätzen und Schnellstraßen. Abfall den die Straßenmeistereien auf Kosten der Allgemeinheit einsammeln.

Hunderte Tonnen Müll landen jährlich auf Straßen in der Eifel
Foto: TV/Christian Altmayer

Plastikflaschen und Essensreste, alte Reifen, kaputte Fernseher, Ölkanister und Bauschutt — die Liste der Abfälle, die Menschen an den Eifeler Straßen hinterlassen ist lang. Vom privaten Hausmüll bis zum gewerblichen Sondermüll, heißt es bei den Landesbetrieben Mobilität (LBM) in Trier und Gerolstein, sei alles dabei. Und zwar in enormen Mengen. In den beiden Eifelkreisen haben die Straßenmeistereien 2020 nach Angaben des LBM 275 Tonnen Müll aufgesammelt und entsorgt. Im Trierer und Wittlicher Umland fielen an die 600 Tonnen an. Tendenz steigend.

Besonders an Bundesstraßen, wie der B 51 oder der B 257, sei laut LBM „seit Jahren eine Steigerung des Müllaufkommens zu verzeichnen.“ Aber auch an Anschlussstellen und auf Parkplätzen wird so einiges illegal in die Landschaft geworfen. Vom Wind herumgewirbelte Tüten, Verpackungen in den Hecken und vollgestopfte Tonnen — das Bild ist überall das gleiche.

Und derzeit ist die Lage besonders schlimm. Denn noch sind die Mitarbeiter des LBM nicht zum Frühjahrsputz ausgerückt. Einmal jährlich picken Angestellte der Straßenmeistereien und beauftragter Firmen den Abfall aus den Büschen, kratzen festgefahrene Papiertücher vom Asphalt, säubern Fahrbahnränder. Diese Säuberungsaktion steht aber erst Ende März an, heißt es beim Landesbetrieb Mobilität.

Etwa einen Monat brauchen die Mitarbeiter meist, bis Tausende Kilometer wieder sauber sind. 6000 Stunden Arbeit fallen allein beim LBM Gerolstein ein. Die Kosten des Früjahrsputz, allein in den beiden Eifelkreisen, belaufen sich jedes Jahr auf 95 000 Euro. Beim LBM Trier spricht man gar von einem „sechsstelligen Betrag“. Freilich: zulasten der Allgemeinheit.

Dennoch dauert es nach dem Frühjahrsputz erfahrungsgemäß nicht lange, bis Straßenränder wieder zu Müllkippen verkommen. Auch, weil die Täter in der Regel nicht gefasst werden.

Zwar heißt es beim Landesbetrieb Mobilität, man bringe jeden Vorfall zur Anzeige. Der Behördensprecher fügt aber hinzu: „Der LBM ist leider nicht in der Lage, das Streckennetz in irgendeiner Form zu überwachen.“ Und leider gebe es auch keine „soziale Kontrolle“: „Offenbar wird die illegale Müllentsorgung von vielen Mitmenschen immer noch als Kavaliersdelikt betrachtet.“

Und es gibt Indizien dafür, dass die Pandemie die Lage noch verschärft hat. Zumindest, heißt es beim LBM Gerolstein, habe man 2020 rund 25 000 Euro mehr für die Straßenreinigung ausgegeben als im Vorjahr. Es sei zudem deutlich mehr „Müll aus Sanierungen und Entrümpelungen von privaten Haushalten“ entsorgt worden.

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