"Ich fühlte mich von Anfang an hier zu Hause"

Daun · Die Ordensschwester Maria Petra Fischer ist seit fast 50 Jahren am Maria-Hilf-Krankenhaus in Daun tätig - als Krankenschwester, Pflegedienstleiterin und bis heute als Oberin. "Dass ich an diesen Platz gestellt wurde, ist mein Glück", sagt die 82-Jährige.

Daun. Es ist früher Nachmittag. Ordensschwester Maria Petra Fischer war schon in ihrem Büro, hat an einer Besprechung teilgenommen, ein Protokoll gelesen, und nun studiert sie gerade den aktuellen "Selbstbewertungsbericht" des Krankenhauses.
Menschen ganz nah


"Ich muss ja auf dem Laufenden sein", erklärt sie. Dazu gehören auch Gespräche mit Mitarbeitern und - auf Wunsch - Patientenbesuche. Parallel dazu wird der Tagesablauf durch fünf Gebetszeiten gegliedert. "Weil wir alle schon recht betagt sind, beginnen wir statt um fünf Uhr erst um halb acht mit dem Morgengebet", sagt Schwester Petra mit Blick auf das hohe Durchschnittsalter der 21 im Konventhaus "in Rente" lebenden Schwestern. "Nur noch zwei sind unter 70", sagt sie.
Sie selbst ist 82. In Gablonzk im heutigen Tschechien geboren, wächst sie sehr behütet und gut betucht auf, wird aber 1945 zusammen mit ihrer Mutter verhaftet, verschleppt und vom Vater getrennt. Die nächsten Stationen ihres Lebens sind Erfurt und Weimar. Sie entscheidet sich, ihr Lebensziel - für viele Menschen da zu sein und Christus treu zu dienen - im Katharinenorden zu verwirklichen. 1954 legt sie das Gelübde ab.
Dass sie 1963 an das Dauner Krankenhaus kam, war ihr Wunsch, seit sie zwei Jahre zuvor im St.-Nikolaus-Kindergarten Vertretung gemacht hatte. "Ich fühlte mich von Anfang an hier zu Hause", sagt die Erzieherin und Krankenschwester und lacht. "Hier werde ich auf Händen getragen, und alle sind ganz lieb und gut zu mir."
Schwester Petra war von 1980 bis 1996 Pflegedienstleiterin des Maria-Hilf-Krankenhauses. Seit 1989 ist sie Oberin. Die 100-Jahr-Feier des Krankenhauses, die Gründung der Altenpflegeschule, die Seligsprechung von Regina Protmann zählt sie als herausragende Ereignisse der vergangenen beiden Jahrzehnte auf.
Schwester Petra schwärmt von der wunderbaren Natur der Eifel. Hundertfach hat sie sie fotografiert - von der ganzen Landschaft bis zum Tautropfen auf dem Rosenblatt.

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