Ideen für Sternwarte gibt es, einen Träger noch nicht

Schalkenmehren · Die Bemühungen um die Sternwarte Hoher List bei Schalkenmehren gehen weiter. Der 60 Jahre alten Anlage droht das Aus, weil die Uni Bonn ihre Arbeit dort eingestellt hat. Bei dem jüngsten Treffen an der Sternwarte sind Möglichkeiten einer weiteren Nutzung auch für kulturelle Veranstaltungen sowie als Lernort diskutiert worden.

 Harald Simon vom Förderverein zeigt eines der riesigen alten Teleskope in der Sternwarte Schalkenmehren. TV-Foto: Nora John

Harald Simon vom Förderverein zeigt eines der riesigen alten Teleskope in der Sternwarte Schalkenmehren. TV-Foto: Nora John

Schalkenmehren. Rund 40 Menschen waren zum Ortstermin am Observatorium Hoher List gekommen, um über die Zukunft der Sternwarte zu beraten. Da die Uni Bonn die Arbeit am Observatorium aufgegeben hat, sollen die Geräte verkauft werden (der TV berichtete).
Das versucht der Förderverein Observatorium Hoher List zu verhindern. Unterstützt wird er dabei von der Landtagsabgeordneten der Grünen, Ruth Ratter. Vorsichtig optimistisch gibt sich Dr. Wilhelm Seggewiß, der Vorsitzende des Fördervereins, nach dem Treffen. "Es ist ein schwieriges Unterfangen", sagt er auf TV-Anfrage. Man brauche vor allem einen Träger, der in der Lage ist, die Sternwarte weiterzuführen. Der Förderverein könne das mit seinen rund 60 Mitgliedern nicht leisten. Wie Seggewiß sagt, könne der astronomische Aspekt nur ein kleiner Teil der weiteren Nutzung sein, bei der auch an kulturelle Veranstaltungen gedacht wird.
Die Grünen-Abgeordnete Ruth Ratter aus Deidesheim sieht durchaus eine Zukunft in der Sternwarte in Schalkenmehren. Zunächst einmal sei ein Moratorium bewilligt worden, so dass bis September Zeit sei, Pläne für die weitere Nutzung zu entwickeln. "Die Zeit drängt", sagt Ratter. Auch sie sieht es als entscheidend an, dass sich ein solider Träger für das Unternehmen findet und die Finanzierung gesichert ist. Ratter spricht von kurzfristige und langfristigen Plänen.
So kann sie sich schon im kommenden Jahr ein Ferienlager für Jugendliche mit einem Theaterfestival vorstellen. Für längerfristige Pläne, beispielsweise als außerschulischer Lernort, müssten Fördermittel gewonnen werden. "Es wird ein Auf und Ab geben", schätzt sie die weiteren Bemühungen um den Erhalt der Sternwarte an.
Landrat unterstützt Pläne


Landrat Heinz-Peter Thiel versichert auf Anfrage des TV, dass er die Bemühungen von Ruth Ratter und des Fördervereins unterstütze. Er wünscht sich aber zusätzlich eine touristische Nutzung der Anlage, möglicherweise mit Ferienappartements und Gastronomie. Dafür müsse aber ein Investor gefunden werden, der das wirtschaftlich betreibt. noj

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