Ideen gegen den Leerstand

Initiative gegen Leerstand: Als Ergebnis der Lokalen Agenda bietet ein Arbeitskreis gemeinsam mit Hillesheims Wirtschaftsförderer Stefan Mertes Existenzgründern kostenlos eine umfangreiche Starthilfe. Die soll helfen, dass vor allem die kleinen, leer stehenden Ladenlokale in Hillesheim rasch wieder bezogen werden.

 Als Ergebnis der Lokalen Agenda haben Bürger gemeinsam mit Hillesheims Wirtschaftsförderer Stefan Mertes ein „Starter-Kit für Existenzgründer“ auf die Beine gestellt. Das soll helfen, dass vor allem kleine, leer stehende Ladenlokale in Hillesheim wieder bezogen werden. TV-Foto: Mario Hübner

Als Ergebnis der Lokalen Agenda haben Bürger gemeinsam mit Hillesheims Wirtschaftsförderer Stefan Mertes ein „Starter-Kit für Existenzgründer“ auf die Beine gestellt. Das soll helfen, dass vor allem kleine, leer stehende Ladenlokale in Hillesheim wieder bezogen werden. TV-Foto: Mario Hübner

Hillesheim. In Sachen Leerstände sieht es in Hillesheim im Vergleich zu anderen Eifelstädten mit Ausnahme des Molkerei-Komplexes und des Hotels Fasen relativ gut aus. Das sieht auch Hillesheims Wirtschaftsförderer Stefan Mertes so. An größeren Verkaufsflächen in der Innenstadt steht lediglich seit einigen Monaten der ehemalige Edeka-Markt Völzke am Augustinerplatz leer. Ansonsten ist es eine Handvoll kleinerer Ladengeschäfte, bei denen die Schaufenster dunkel sind. So die ehemalige "Stofftruhe" am Graf-Mirbach-Platz, ein Teil der ehemaligen Buchhandlung Lesezeichen in der Augustinerstraße sowie der ehemalige türkische Laden Am Markt.

Doch gerade um diese kleinen Läden geht es Mertes. "Für Filialisten sind diese ohnehin uninteressant, daher wollen wir die kleinen Flächen an Existenzgründer vermarkten, die doch oft erst einmal mit einem oder zwei Büros starten." Als Positivbeispiel für eine solche Existenzgründung nennt er das Fotostudio Regnery im anderen Teil der ehemaligen Buchhandlung "Lesezeichen". "Da war ebenfalls der Arbeitskreis I der Lokalen Agenda - und allen voran Mitglied Thomas Schlicht, ein selbstständiger Unternehmensberater aus Oberehe, tätig geworden", berichtet Mertes. Auch die Idee des so genannten "Starter-Kits für Existenzgründer" geht auf den Arbeitskreis zurück. In Abstimmung mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) des Landkreises Vulkaneifel, die schon länger Existenzgründer berät, sei das Hillesheimer Angebot als "Hilfe auf kleiner Ebene" aus der Taufe gehoben worden. Geboten werden: eine Beratung bei der Wahl eines geeigneten Ladenlokals durch die Stadt Hillesheim, ein Büro im Gründerzentrum Higis in Wiesbaum (Mertes: "Um schon einmal eine Referenzadresse zu haben."), eine kostenfreie Basisberatung durch die WFG, ein halbes Jahr kostenlose Mitgliedschaft im Gewerbeverein Hillesheim sowie vier kostenfreie Beratungsstunden durch die Unternehmensberatung von Arbeitskreis-Mitglied Thomas Schlicht.

Direkt nach Karneval soll es losgehen: Über das Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde soll auf das Angebot aufmerksam gemacht werden. Neben der Leerstandsbeseitigung erhofft sich Mertes auch ein ganz persönliches Ziel: dass die Vorwürfe verstummen, er würde als Wirtschaftsförderer nur etwas für den Industrie- und Gewerbepark (IGP) der VG Hillesheim in Wiesbaum tun, aber nichts für die Stadt. Mertes: "Dem ist einfach nicht so."

Meinung

Lobenswerter Vorstoß

Größtenteils ist das Angebot von Mertes & Co nichts anderes als das der WFG in Daun. Nur eben kleiner, ehrenamtlich und kostenlos. Daher mag man es rasch als unnütz ansehen. Das muss es aber nicht sein. Zunächst einmal spiegelt es das löbliche Bemühen engagierter Bürger wider, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten den drängenden Problemen ihrer Heimat zu widmen. Dies geschieht vor allem durch den direkten Kontakt. Und das ist die Stärke des Hillesheimer Angebots: Die Hemmschwelle, einem Bekannten seine potenzielle Geschäftsidee vorzustellen und sich erste Tipps geben zu lassen, ist wesentlich geringer als der direkte Gang zum Steuerberater oder zur offiziellen Institution in Daun. Vielleicht wächst so eine Idee zu einem Geschäft, die ansonsten nie verwirklicht worden wäre. Und selbst wenn niemand auf das Angebot anspringt: Einen Versuch ist es allemal wert. m.huebner@volksfreund.de

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