Im Notfall eine Hand reichen

DAUN. (gs) Erstmals absolvierten zehn Männer und Frauen beim DRK-Kreisverband Daun die Ausbildung zum ehrenamtlichen Notfallnachsorger.

 Beistand im Notfall: Gerda Heinrichs, Doris Ring, Thomas Roters und Dirk Brülls-Vonthron (vorne links) mit Ausbildungsleiterin Ingrid Bretz (Mitte) und Kreisverbands-Vorsitzenden Norbert Kreten.Foto: Gabi Schüller

Beistand im Notfall: Gerda Heinrichs, Doris Ring, Thomas Roters und Dirk Brülls-Vonthron (vorne links) mit Ausbildungsleiterin Ingrid Bretz (Mitte) und Kreisverbands-Vorsitzenden Norbert Kreten.Foto: Gabi Schüller

Ein Mensch stirbt. Bei einem Unfall, nach einer Erkrankung, durch Selbstmord. Die Hinterbliebenen müssen zunächst die akute Situation bewältigen. Und manchmal stehen sie ganz alleine da, wenn Angehörige und Freunde nicht zur Stelle sein können, oder ganz fehlen. Wenn sich diese Situation vor Ort ergibt, werden Helfer der DRK-Notfallnachsorge durch Rettungsdienste oder andere Organisationen wie die Polizei eingesetzt. Die ehrenamtlichen Notfallnachsorger des Deutschen Roten Kreuzes stehen dann den Betroffenen umgehend seelisch und menschlich zur Seite. Auch das Überbringen von Todesnachrichten und die Begleitung von Angehörigen zur Verabschiedung eines Verstorbenen können zur Aufgabe der Notfallnachsorge gehören. Die Notfallnachsorge ist nur als kurzfristige Hilfe gedacht. Zur gegenseitigen Ergänzung, aber auch zur gemeinsamen Nachverarbeitung sind es immer zwei Helfer. Erstmals absolvierten zehn Männer und Frauen beim DRK-Kreisverband Daun die Ausbildung zum Notfallnachsorger. Ausbildungsleiterin war DRK-Kreisgeschäftsführerin Ingrid Bretz. Vorher wurden bereits drei Helfer in Bernkastel-Kues ausgebildet. Es gibt nun ein Team von 13 Helfern. Vier der zehn Absolventen sind Gerda Heinrichs, Doris Ring, Thomas Roters und Dirk Brülls-Vonthron. Sie erzählen, was sie bewegt. "Wir spüren, wie wichtig es ist, eine Hand zu reichen oder einen Menschen in den Arm zu nehmen. Ihm vielseitig auf rein menschlicher Ebene beizustehen", sagen die vier Teilnehmer. Die Helfer haben eine Ausbildung in Gesprächsführung, psychologischer Erstbetreuung und eine Erste-Hilfe-Ausbildung absolviert. Außerdem vermittelt wurde der Umgang mit Tod und Trauer, auch aus der Sicht eines Kindes, Begleitung und Beratung Hinterbliebener, Kenntnisse über lokale Hilfeeinrichtungen, Organisatorisches wie Einsatzabläufe, die rechtlichen Grundlagen sowie persönliche "Schutzprogramme" für die Helfer. Der Schritt in das Ehrenamt bringt auch für die Helfer Veränderungen mit sich: "Ich habe ein besseres Sozialgefühl", sagt Thomas Roters, der mit seinem Kollegen Dirk Brülls-Vonthron von der Freiwilligen Feuerwehr Hillesheim am Lehrgang teilgenommen hat. Beide möchten auch ihren Feuerwehrkameraden im Einsatzfall zur Seite stehen. Dirk Brülls-Vonthron ist sich über die Effektivität der Ausbildung sicher: "Es bringt einen näher an die Menschen heran." Gerda Heinrichs sagt: "Ich denke mehr nach." Sie freut sich, dass sie sich in der Notfallnachsorge einbringen kann. Infos: DRK-Kreisverband Daun, Telefon 06592/95000.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort