Immer mehr Abfall an den Straßen

Daun/Gerolstein · Wie es bei den Menschen daheim aussieht, ist meist Privatsache. Wenn sie aber mit dem Auto unterwegs sind, ist das ganz anders. Massenhaft Dreck und Müll von der Windel bis zum alten Toaster oder Kühlschrank hält die Mitarbeiter der Straßenmeistereien auf Trab und kostet die Öffentlichkeit viel Geld.

Daun/Gerolstein. Eklig und schmutzig, anders kann das, was da am Randstreifen der Bundes- und Landesstraßen manchmal liegt, häufig nicht bezeichnet werden. Mit wenig Rücksicht auf die Natur entsorgen viele Autofahrer jede Menge Müll links und rechts der Straße oder auf Parkplätzen.
"Es gibt fast nichts, was nicht gefunden wird. Im Besonderen aber Hausmüll, Reifen, Kühlschränke, Fernseher, Duschwannen, Autoschrott, Bauabfälle, Verpackungsmüll", sagt Bruno von Landenberg vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein.
Die Autofahrer entsorgen die Behälter, die sie gefüllt mitgenommen haben, in leerem Zustand einfach durch das Seitenfenster.
Besonders auf den Rastplätzen türmt sich der Müll oft und mancher entledigt sich hier von dem, was er woanders nur mit Kosten entsorgen kann.
Grundsätzlich starten die Straßenmeistereien in jedem Frühjahr eine Reinigungsaktion entlang der Straßen. "Unsere Straßenmeistereien entsorgen zudem in der Regel zweimal wöchentlich den Müll an den Parkplätzen. Bei den von Touristen stark genutzten Plätzen entfernen wir in den Sommermonaten den Müll noch einmal zusätzlich", erklärt von Landenberg.
Parkplätze besonders betroffen


Pro Straßenmeisterei fallen so monatlich rund zwei Tonnen Abfall an, für den Bereich des LBM Gerolstein, zu dem auch die Master-Straßenmeistereien Bitburg und Prüm gehören, sind das 16 Tonnen monatlich und rund 190 Tonnen jährlich. "Besonders auf Parkplätzen an Straßen mit hohem touristischem Aufkommen und hohem Verkehrsaufkommen fällt auch mehr Müll an, das ist deutlich", erklärt Bruno von Landenberg. Natürlich kostet die Entsorgung des Mülls viel Geld. Die Personalkosten bei der Müllentsorgung lagen im vergangenen Jahr im Bereich des LBM Gerolstein, bei rund 165 000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Entsorgung des Mülls bei den jeweiligen Landkreisen. Da ein Teil des anfallenden Mülls illegales Material ist, für dessen Entsorgung der Kreis zuständig wäre, gibt es dazu eine Vereinbarung zwischen dem Landesbetrieb und dem Kreis. "Diese Pauschalvereinbarung bezüglich der Kosten besagt, dass wir nur einen Teil davon bezahlen müssen", erklärt von Landenberg.
Das Problem der illegalen Müllentsorgung hat sich in den vergangenen Jahren noch verschärft. Bruno von Landenberg: "Wir stellen vermehrt fest, dass sehr viel Haus- und Sondermüll an den Park- und Rastplätzen der Bundes-, Landes- und Kreisstraßen entsorgt wird, um anfallende Gebühren zu sparen".
Wie das Problem in den Griff zu kriegen ist, weiß von Landenberg nicht. Hinweis- und Verbotsschilder bringen seiner Ansicht nach nicht die gewünschte Wirkung. Gefordert sei ein Umdenken der Bürger in dieser Frage.

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