Regionale Entwicklung Arbeitskreis macht Lust auf E-Mobilität

Gerolstein · Der neue Ausschuss für regionale Entwicklung der Verbandsgemeinde Gerolstein hat seine Schwerpunkte vorgestellt: Wirtschaftsförderung, Gesundheitsvorsorge, Mobilität und Raumplanung.

 Elektromobilität ist auch in der Vulkaneifel ein Thema.  Der Arbeitskreis für regionale Entwicklung hat dafür Anregungen erarbeitet.

Elektromobilität ist auch in der Vulkaneifel ein Thema.  Der Arbeitskreis für regionale Entwicklung hat dafür Anregungen erarbeitet.

Foto: dpa/Jan Woitas

Dem Gremium unter dem Vorsitz von Bürgermeister Hans Peter Böffgen gehören 18  Mitglieder aus den Reihen des Verbandsgemeinderats an. Ziel ist es, Konzepte für eine ganzheitliche Entwicklung des Sozial-, Lebens-,  und Wirtschaftsraumes der Verbandsgemeinde Gerolstein erarbeiten.

„Es ist ein Think Tank“, sagt Wirtschaftsförderer Stefan Mertes, dessen Abteilung mit dem Ausschuss naturgemäß eng zusammenarbeitet. „Behandelt wird eine ganze Reihe an Themen, für die die Bevölkerung im besten Fall sensibilisiert werden soll.“

Als Beispiel nennt VG-Bürgermeister Böffgen den Bereich Mobilität: „Laut dem Ergebnis einer von uns im vergangenen Jahr durchgeführten Zukunftswerkstatt hat diese Frage die höchste Priorität.“ Nach einer Sitzung des Ausschusses Anfang Oktober wurden dem Landkreis Vulkaneifel bereits einige Projekte vorgeschlagen - Themenfelder sind beispielsweise Elektromobilität und Car-Sharing. „Die VG kann zwei Elektrofahrzeuge aus ihrem Fuhrpark zeitweise den Ortsgemeinden für Testphasen zur Verfügung stellen“, erklärt Böffgen.

Die Bewohner könnten so Erfahrungen mit der E-Mobilität sammeln. „Vielleicht besteht bei dem einen oder anderem bereits Interesse, sich ein Elektrofahrzeug zuzulegen. Auf diese Weise könnten sie ausprobieren, ob sich die Investition lohnt“, sagt der Bürgermeister. Dieses Projekt solle zur Bewusstseinsbildung der Bevölkerung beitragen,  sagt Stefan Mertes. „Wir wollen kein komplettes Verleih-Modell aufziehen, sondern Impulse liefern.“

Für weitere Vorhaben im Bereich Mobilität solle ein konkreter Bedarf ermittelt werden. „Es gibt Anfragen mehrerer Vereine, die gerne einen Bus für weitere Anfahrten zu Wettkämpfen zur Verfügung hätten“, erzählt Böffgen.

Dazu gebe es bereits konkrete Angebote, angedacht sei, den Bus am Gerolsteiner Rathaus zu stationieren. Daher habe der Ausschuss für regionale Entwicklung dem Haupt- und Finanzausschuss empfohlen, für die Haushaltsjahre 2021/22 jeweils 4000 Euro einzustellen, berichtet Böffgen.

„Zudem lässt sich das eventuell auch mit dem Thema ,Bürgerbus’ verknüpfen.“ Der Ausschuss habe die Verwaltung inzwischen gebeten, eine Art „Marktforschung“ in den Ortsgemeinden durchzuführen, um den Bedarf für Bürgerbusse festzustellen.

Nachhaltigkeit und damit der Schutz der Umwelt seien in der Eifel und damit im neuen Ausschuss Angelegenheiten, die drängten.

„Unsere Aufgabe ist es, diese Themen zu erörtern und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Projekte, die daraus erwachsen, werden an den Finanz- oder den Bauausschuss herangetragen, wo sie gesondert beraten werden“, sagt der Bürgermeister.

Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie schnell sich beispielsweise die Arbeitswelt ändern kann. „Plötzlich saßen viele im Homeoffice und mussten nicht zum Arbeitsplatz pendeln - und es hat funktioniert.“ Hieraus ergäben sich Ansätze und Fragen, die den Ausschuss bereits jetzt beschäftigen. „Siehe Elektro-Mobilität und Car-Sharing“, sagt Böffgen.

„Brauche ich ein eigenes und mit Benzin angetriebenes Auto, wenn ich von zu Hause aus arbeiten kann? Was können wir für den weiteren Ausbau von Ladestationen tun? Wie geht es mit dem Breitbandausbau voran, wenn das Homeoffice der Arbeitsplatz der Zukunft ist? Wie lässt sich der Öffentliche Personen-Nahverkehr verbessern?“

Zu all diesen Themenfeldern habe der Ausschuss bereits konkrete Vorschläge eingebracht - und es werde weiter diskutiert. „Diese Projekte stehen und fallen mit ihrer Finanzierung, wir denken also auch gleichzeitig darüber nach, welche Fördertöpfe zur Verfügung stehen“, sagt Böffgen.

Auf der Agenda des Ausschusses für regionale Entwicklung steht eine Reihe weiterer Punkte, die das Gremium bearbeitet: Dazu gehört neben dem Breitbandausbau die flächendeckende Gesundheitsversorgung. „Die Situation wird zurzeit analysiert. Im Januar dieses Jahres hat der Kreis die Stelle eines kommunalen Gesundheitsmanagers ausgeschrieben“, berichtet Hans Peter Böffgen.

Lucas Maria Hürtgen habe verschiedene Institutionen des Gesundheitssystems unter die Lupe genommen und habe die Aufgabe, die medizinische Grundversorgung im Landkreis zu sichern.

 „Seine Analyse und unsere Erkenntnisse aus vielen Gesprächen - unter anderem mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) -  sind Vorlagen weiterer Impulse, die der Ausschuss geben kann“, sagt der Bürgermeister.

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