In beiden Häusern wieder Leben
Bewegung: Die Betreiber des Hotels Augustiner-Kloster bewirtschaften ab 1. Mai auch Gaststätte und Biergarten im benachbarten Hotel Fasen. Zudem entstehen aktuell im Dachgeschoss des Augustiner-Klosters vier weitere Zimmer und ein Konferenzraum.
Während (von rechts) Frank Roumen im Augustiner-Kloster bereits kräftig Hand anlegt, damit im Dachgeschoss bis Mitte Mai vier weitere Zimmer und ein Konferenzraum entstehen, geht es im Hotel Fasen auch bald los: Am 1. Mai sollen Restaurant, Bierstube und Biergarten wiedereröffnet werden. TV-Fotos: Mario Hübner (3)
Hillesheim. Aus Wunsch wird Wirklichkeit: Nach dem Neustart des Hotels Augustiner-Kloster im September 2007 wird nun auch das benachbarte und ebenfalls seit Jahren leer stehende Hotel Fasen zu neuem Leben erweckt. Zumindest die gastronomischen Bereiche des Hauses. Das bestätigte Christoph Boehnke, Direktor des Augustiner-Klosters, auf TV-Anfrage: "Ja, wir haben uns mit der Eigentümerin geeinigt und werden Restaurant, Bierstube und Biergarten des Hotels Fasen ab 1. Mai öffnen." Gepachtet worden sei zwar das gesamte Haus bis 2012 (ebenso lange wie der Pachtvertrag fürs Augustiner-Kloster läuft), an eine Vermietung der rund 50 Zimmer werde aber vorerst nicht gedacht. Boehnke: "Wir schauen erst einmal, wie alles anläuft und entscheiden dann, wie es weitergehen soll." Grundsätzlich solle das Hotel Fasen aber seinen "alten Charme" behalten: Erstens werde dort keine Gourmet-Stube entstehen, sondern gutbürgerliche Küche auf den Tisch kommen. Zweitens steht die Wirtschaftlichkeit an oberster Stelle. Große Investitionen wie in eine neue Küche, die laut Boehnke rasch mit 50 000 Euro zu Buche schlägt, "sind nicht drin".
Frühjahrsputz ist angesagt
Der Hoteldirektor weiter: "Wir werden jetzt zusehen, dass wir alle behördlichen Auflagen erfüllen, doch ansonsten geht es primär um einen gründlichen Frühjahrsputz." Das Gleiche gilt für den Biergarten, der erst einmal "durchforstet" werden muss. Boehnke gibt sich trotz der vielen Arbeit zuversichtlich: "Wir haben zwar nur noch zwei Wochen, aber das wird schon hinhauen." Schließlich will er auch nicht zu spät in die Wandersaison starten, denn Hotel samt Biergarten liegen direkt am vor zwei Wochen eröffneten Eifelsteig.
Zwei neue Jobs entstehen zum Start
Und obwohl bei der Bewirtschaftung natürlich auch Synergieeffekte genutzt, sprich eigenes Personal eingesetzt, Speisen in der Küche des Augustiner-Klosters zu- oder zumindest vorbereitet werden, entstehen laut Boehnke auch zusätzliche Jobs. "Wir stellen zunächst eine feste Servicekraft und einen weiteren Koch ein, beobachten die Entwicklung und entscheiden dann über mögliche weitere Einstellungen."
Parallel zum Frühjahrsputz im und um das Hotel Fasen gehen seit einigen Tagen auch schon wieder im Augustiner-Kloster die Handwerker ein und aus. Der Grund: Im Dachgeschoss lässt die Stadt Hillesheim für rund 185 000 Euro vier weitere Zimmer sowie einen Konferenzraum ausbauen.
Grund dafür ist die gute Belegung des Hauses sowie das Bestreben des Betreibers, wirtschaftlicher arbeiten, also mit dem gleichen Personal mehr Gäste versorgen zu können.
Die meisten Aufträge für den Umbau sind bereits vergeben, und Hillesheims Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU) ist sich sicher: "Den Kostenrahmen halten wir ein." Ursprünglich war geplant, acht Zimmer zu schaffen, aber das ist wegen Geldmangels gescheitert. Die Kosten dafür hätten laut Stein vor allem wegen erhöhter Brandschutzauflagen bei "250 000 bis 300 000 Euro gelegen, und das hätte die Kommunalaufsicht nicht mitgemacht". Bis Mitte Mai sollen die neuen Zimmer bezugsfertig sein.
Meinung
Einzige Chance ergriffen
Der Pragmatismus hat gesiegt: Mit der Pachtung des Hotels Fasen durch die Augustiner-Kloster GmbH, die seit anderthalb Jahren das städtische Hotel mit Erfolg betreibt, haben alle Beteiligten die einzig reelle Chance für eine zeitlich absehbare Wiederinbetriebnahme des traditionsreichen Hauses im Hillesheims Innenstadt genutzt. Dass vorerst "nur" die Gastronomie wiedereröffnet wird und die Zimmer geschlossen bleiben, kann zwar bedauert werden. Es ist aber zunächst einmal ein weiterer Beleg für das umsichtige wirtschaftliche Agieren der Augustiner-Pächter. Ihr Motto, mit dem sie und auch die Stadt als Eigentümerin bislang gut gefahren sind: Erst mal behutsam starten und bei Erfolg nachlegen. Zampanos, die laut gebrüllt haben und rasch wieder verschwunden sind, hat Hillesheim genug gesehen. m.huebner@volksfreund.de
