In der Freizeit sieht er schon mal rot

DAUN. Wechsel an der Spitze: Dr. Volker Schneiders (35) aus Urschmitt bei Lutzerath ist neuer Leiter des Dauner Gesundheitsamts. Er tritt die Nachfolge von Dr. Inge Sagemüller an, die fast ein Vierteljahrhundert den Posten der Amtsärztin bekleidete und nun in Ruhestand gegangen ist.

Das Namensschild von Inge Sagemüller prangt noch an der Tür zum Dienstzimmer des Amtsarztes. Doch das ist angesichts ihrer fast 30-jährigen Tätigkeit - darunter fast ein Vierteljahrhundert als Leiterin der Behörde - nicht verwunderlich. Die Frau war eine Institution. Nun ist sie im Ruhestand, ihren Platz an der Spitze der 13-köpfigen Behörde hat zum Jahresbeginn Dr. Volker Schneiders (35) aus Urschmitt bei Lutzerath eingenommen. Der hat zuletzt als Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten an der Uniklinik in Mainz gearbeitet und sich in einem siebenmonatigen Lehrgang für den Amtsarzt-Posten qualifiziert. "Ein Schnitt ist das schon, aber wegen der facettenreichen Aufgaben vor allem eine Herausforderung", sagt er im Hinblick auf seinen neuen Job, bei dem die Behandlung von Patienten kaum mehr eine bedeutende Rolle spielt. Dafür aber Prävention und Gesundheitsförderung umso mehr. Und das hält er, gerade was Kinder betrifft, für eine "sehr wichtige Aufgabe, denn durch eine frühe gezielte Förderung kann oft viel erreicht oder korrigiert werden, was später nicht mehr möglich ist". Schneiders spielt dabei an auf die Regeluntersuchungen für Kinder von deren Geburt an, "die zwar Pflicht sind, aber leider nicht immer von jedermann gemacht werden". Daher hält er auch das Instrument der schulärztlichen Untersuchung, "an der keiner vorbei kommt", für gut und richtig. Ebenfalls als gut - so seine ersten Eindrücke - charakterisiert er die Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen der Kreisverwaltung. Schneiders: "Da gibt es kurze Wege, das Besprechen gemeinsamer Aufgabenstellungen gestaltet sich problemlos." Als "deutlich ausgeprägter" gegenüber seinem vorherigen Job wertet er die administrativen Tätigkeiten, die sich vor allem im Erstellen von Gutachten und Bewertungen äußert. In dieser Hinsicht erwartet er aber erst noch die "große Herausforderung" - wenn es in Zusammenhang mit den Hartz-IV-Gesetzen darum geht, aus medizinischer Sicht festzustellen, für wie viele Stunden am Tag ein Arbeitsloser im Stand ist, einer Beschäftigung nachzugehen.Notarzt-Dienste, um fit zu bleiben

Darüber hinaus will der 35-Jährige aber auch künftig "hin und wieder am Wochenende Notarzt-Dienste übernehmen, da ich der Meinung bin, dass jeder Arzt seine erlernten Grundfertigkeiten jederzeit beherrschen sollte". Ausufern werde diese "Nebentätigkeit" aber schon alleine daher nicht, weil Zuhause neben seiner Frau auch eine 16 Monate alte Tochter wartet, die Schneiders als "mein erstes Hobby" bezeichnet. Daneben joggt er nach eigenem Bekunden regelmäßig, outet sich aber auch als "Fernsehsportler". Bei dieser Freizeitbeschäftigung sieht er am liebsten rot: Schließlich schlägt in Sachen Fußball sein Herz für den FSV Mainz 05, "mit dem ich schon so oft mitgelitten habe". Und aus deren Tasse er ausschließlich seine Kaffee trinkt. Auch in Daun. Darüber hinaus drückt er bei der Formel 1, "die mich schon interessiert hat, als das noch ausschließlich von der ARD übertragen wurde", dem großen "Schumi" die Daumen.

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