In einer Stunde durchs Universum

Mit dem Kosmos-Radweg "Kleine Kyll" mit knapp 20 Kilometern Länge zwischen Daun und Meerfeld hat die Vulkaneifel einen zusätzlichen Ragweg bekommen, der nicht nur durch eine landschaftlich schöne Region führt, sondern auch Wissen um die Planeten, das Sonnensystem, Galaxien und das Universum vermittelt.

 Es gibt viel zu entdecken auf dem Kosmos-Radweg zwischen Daun und Meerfeld. Davon überzeugten sich nicht nur viele passionierte Radler, sondern auch die offizielle Abordnung mit (von links) Alfred Bauer, Werner Kloeckner, Thomas Tombers,Wolfgang Schmitz und Frank Moersch beim Zerschneiden des Bandes, mit dem die Trasse offiziell freigegeben wurde. TV-Fotos: Helmut Gassen (2)

Es gibt viel zu entdecken auf dem Kosmos-Radweg zwischen Daun und Meerfeld. Davon überzeugten sich nicht nur viele passionierte Radler, sondern auch die offizielle Abordnung mit (von links) Alfred Bauer, Werner Kloeckner, Thomas Tombers,Wolfgang Schmitz und Frank Moersch beim Zerschneiden des Bandes, mit dem die Trasse offiziell freigegeben wurde. TV-Fotos: Helmut Gassen (2)

Schutz. Mit immer neuen Radwegen will die Vulkaneifel verstärkt neue touristische Zielgruppen erschließen. Wurden vor kurzem die Mineralquellenroute und der Kalkeifel-Radweg eröffnet (der TV berichtete), war es an diesem Wochenende der Kosmos-Radweg zwischen Daun und Meerfeld. "Vor zehn Jahren haben wir den Maare-Mosel-Radweg eröffnet und wurden damals belächelt. Aber der Radtourismus ist ein bedeutsamer Faktor geworden, der noch größer werden wird", sagte der Dauner Verbandsbürgermeister Werner Klöckner bei der Eröffnung des Kosmos-Radwegs und fügte hinzu: "Rheinland-Pfalz hat schließlich den Anspruch, zur führenden Radweg-Destination in Deutschland zu werden.Für das Projekt Kosmos-Radweg haben sich die beiden Verbandsgemeinden Daun und Manderscheid zusammengeschlossen und gemeinsam an der Realisierung gearbeitet. "Wir freuen uns alle über diese gelungene, in die Zukunft gerichtete Investition", sagte Wolfgang Schmitz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Manderscheid. Eine Investition, die beide Verbandsgemeinden zusammen rund 40 000 Euro gekostet hat. Von der Gesamtsumme von 142 000 Euro wurde der Großteil mit EU-Fördermitteln (92 000 Euro) bestritten. Weitere 10 000 Euro steuerte die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Daun-Vulkaneifel hinzu.Im Gegensatz zu anderen radtouristischen Wegen ist der Kosmos-Radweg ein Themenradweg. Die Ideengeber des Projekts, das anfänglich als Planetenradweg auf dem Maare-Mosel-Radweg realisiert werden sollte, waren zwei Leute, die eigentlich nichts mit Radfahren zu tun haben: Wilhelm Seggewiß, früherer Leiter des Observatoriums Hoher List bei Schalkenmehren, und Raimund Dillbahner, Chef der Straßenmeistereien Daun und Kelberg. "Wie kommt man zu solch einer Idee? Ich konnte mir selbst die Größenverhältnisse im Sonnensystem, der Galaxie und dem Kosmos nicht vorstellen", berichete Raimund Dillbahner.Sonnensystem im Westentaschenformat

Die erklärenden Texte zum neuen Radweg wurden von Thomas Regnery vom Förderverein des Observatoriums Hoher List erstellt. Der Grundgedanke war demnach, das Sonnensystem im Westentaschenformat darzustellen. Die Fahrbahn wurde bereits in weiten Teilen 1999 und 2000 hergestellt. Das kostete bereits rund 300 000 Euro, die die EU, das Land und die Gemeinde Oberstadtfeld aufbrachten. Der Themenradweg der etwas anderen Art mit elf stehenden oder liegenden Edelstahl-Stelen, die die Vorgänge wie den Urknall und die Größen- und Weitenverhältnisse im Sonnensystem und Universum erklären, ist laut Klöckner schon jetzt beliebt. Und das soll sich noch steigern. Er sagte: "Wir gehen fest davon aus, dadurch Touristen hierhin zu locken, die sonst nicht kommen würden." Wichtig sei nun, so Klöckner, die Einbindung des örtlichen Gewerbes - vor allem der Gastronomie. Er appellierte: "Die Betriebe sind aufgefordert mitzumachen und die Möglichkeiten, die mit dem Radweg bestehen, zu nutzen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort