In Mayen soll ein neues Industriegebiet entstehen

Mayen · Am Ortsausgang von Mayen soll ein neues Industriegebiet entstehen. Nutzer der Fläche rund um den Müllershof ist die Moritz J. Weig GmbH, Hersteller von Recyclingkartonagen.

Mayen. Das neue Industeriegelände soll vor allem zwei Zwecken dienen: der Lagerung von Altpapier und der Aufbereitung des Rohstoffs für die weitere Produktion. Dazu wird das Altpapier zerfasert und in einen Faserbrei verwandelt, der dann zur Weiterverarbeitung über Rohrleitungen ins bestehende Werk an der Polcher Straße gepumpt werden muss. Daher kommt als Fläche für das neue Industriegebiet auch nur ein Areal in unmittelbarer Nähe zum bisherigen Standort an der Polcher Straße infrage.
Um das geplante Industriegebiet an die B 262 anzubinden, soll in Fahrtrichtung A 48 eine Rechtsabbiegerspur gebaut werden. Um den von der Autobahn kommenden Fahrzeugen die Zufahrt ins Industriegebiet zu ermöglichen, muss mehr Aufwand betrieben werden. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens von mehr als 20 000 Fahrzeugen pro Tag ist es an dieser Stelle nicht möglich, einfach nach links ins Industriegebiet abzubiegen. Vielmehr soll die Zufahrt über eine Brücke über die Bundesstraße ermöglicht werden, die neu gebaut werden soll.
Aber das ist noch Zukunftsmusik. Denn schon die Erschließung der Fläche als Industriegebiet ist nicht ganz einfach. Der Grund: Im Raumordnungsplan ist auf dem Areal ein regionaler Grünzug vermerkt, der eine Bebauung zunächst einmal unmöglich macht. Um das Gelände dennoch als Industriefläche nutzen zu können, muss die Stadtverwaltung bei der Oberen Landesplanungsbehörde, der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz, ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren beantragen. Zudem müssen der Rohrbach, der die Fläche durchschneidet, verlegt und eine Stromleitung, die über dem Gelände verläuft, verändert werden.
Darüber hinaus muss auch die Grundstücksfrage geklärt werden. "Zur Realisierung des Industriegebiets ist die Verlagerung des Aussiedlerhofs unumgänglich", heißt es dazu in der Sitzungsvorlage für den Mayener Stadtrat. Und weiter: "Grundsätzlich sind die betroffenen Grundstückseigentümer verkaufs- beziehungsweise tauschbereit."
Bis also die Bagger anrücken können und das Gelände erschlossen wird, dauert es noch eine Weile. Herbert Wiemer, Fachbereichsleiter bei der Mayener Stadtverwaltung geht "von drei bis vier Jahren" aus. Ebenso offen sei die Frage, welche Kosten damit verbunden sind.
Weig Karton gehört zu den führenden Herstellern von Recyclingkarton in Europa. Am Standort Mayen werden pro Jahr mehr als 600 000 Tonnen Karton für die Verpackungs- und Gipsplattenindustrie hergestellt. Die Kartonverarbeitung umfasst die Herstellung von Faltschachteln und Hülsen. hrö

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