Motorsport Die Rallye kommt zum Risselberg

Hörscheid/Niederstadtfeld · Die Organisatoren des Eifel Rallye Festivals in und um Daun knüpfen an die Niederstadtfelder Motorsport-Tradition an. Und auch Hörscheid kommt bei der achten Auflage der Großveranstaltung im Sommer als Startort groß raus.

 Klaus Basten und  Beifahrer "Jippes" Hans-Josef Heinrichs 1978

Klaus Basten und Beifahrer "Jippes" Hans-Josef Heinrichs 1978

Foto: TV/Archiv Günter Horten

Große Dinge werfen nicht nur ihren Schatten voraus. Mitunter drehen sie auch am Rad der Geschichte. So wie in diesem Jahr bei der achten Auflage des Eifel Rallye Festivals vom 19. bis 21. Juli. Die  Macher haben sich für die drei Tage im Sommer neue Strecken, neue Aktionen und neue Attraktionen einfallen lassen. Mehr als 150 historische Rallye-Boliden werden die Kreisstadt und Umgebung wieder in ein rollendes Museum verwandeln.

Anders als in den vergangenen Jahren wird der Rallyeauftakt, der sogenannte Shake down, nicht wie in Dreis-Brück gefahren. Stattdessen wird in der „Maubach-Arena“ bei Hörscheid gestartet. Hans Schuh, Bürgermeister des 130-Einwohner-Orts, freut sich: „Wir haben alle Genehmigungen erteilt, die Rallye kann kommen. Die Leute werden die Veranstalter auch bei der Bewirtung der Fans unterstützen“, verspricht er.

Ein Name vor Allem elektrisiert die motorsport-begeisterten Vulkaneifeler: Der Risselberg wird wieder gefahren. Die in den 1970er und 1980er Jahren ausgetragenen Bergrennen des MSC Eifel Niederstadtfeld zwischen Niederstadtfeld und Üdersdorf waren länger als ein Jahrzehnt ein großes Ereignis. Und das nicht nur sportlich.

„Das ganze Dorf war quasi ein einziges Fahrerlager. Die ersten Teilnehmer kamen schon mittwochs und blieben bis nach den Rennen am Sonntag. Für uns als Kinder und Jugendliche war das total spannend. Da haben wir uns das ganze Jahr darauf gefreut“, erinnert sich Niederstadtfelds Ortsbürgermeister Günter Horten: „Das Dorf war im Ausnahmezustand. Ein großes Festzelt war aufgebaut, dazu überall Rennautos oder Anhänger in Nebenstraßen und auf Höfen der Anwohner geparkt. Aber die Leute haben alle mitgemacht. Die waren stolz darauf“, denkt der 54-Jährige an die Zeit zurück, als seine Heimatgemeinde ein richtiges Renndorf war.

Dieses Flair hofft man jetzt wieder neu aufleben zu lassen, wenn am Samstag, 21. Juli, die historischen Rallyeboliden zweimal auf einem Rundkurs durch das Dorf fahren werden. „Wir haben keine Angst davor, das organisatorisch nicht bewältigen zu können. Was die Dorfgemeinschaft leisten kann, hat sie vor zwei Jahren bei den Feierlichkeiten zum 1000-jährigen Bestehen gezeigt“, ist Horten überzeugt.

Ein Großteil der gut 500 Einwohner werde bei den Vorbereitungen und auch am Tag selbst anpacken: Freiwillige Feuerwehr, Fußballclub, Freizeitkicker, Tennisclub, ja sogar die Möhnen werden aktiv und helfen mit. „Die Leute freuen sich darauf“, bekräftigt Horten. Und er verbindet damit den Wunsch, „dass wir auf Dauer ein Bestandteil dieses Spektakels bleiben.“ Die Aktiven des MSC Niederstadtfeld gehörten damals – nicht nur beim eigenen Rennen – zur Szene. Hans-Josef Heinrichs, „Charly“ Rauen, Jürgen Zahn waren in verschiedenen Klassen auf Kreidler- oder Yamaha-Maschinen dabei.

 Formel 3 Rennwagen am Vorstart

Formel 3 Rennwagen am Vorstart

Foto: TV/Archiv Günter Horten
 Blick auf das Fahrerlager 1975.

Blick auf das Fahrerlager 1975.

Foto: TV/Archiv Günter Horten
 Motorräder mit Seitenwagen am Vorstart  1981

Motorräder mit Seitenwagen am Vorstart 1981

Foto: TV/Archiv Günter Horten
 Hier geht‘s lang: Zwischen Niederstadtfeld und Üdersdorf fand viele Jahre das Risselberg-Rennen statt. In diesem Jahr ist die kurvenreiche Strecke Teil des Eifel Rallye Festivals.

Hier geht‘s lang: Zwischen Niederstadtfeld und Üdersdorf fand viele Jahre das Risselberg-Rennen statt. In diesem Jahr ist die kurvenreiche Strecke Teil des Eifel Rallye Festivals.

Foto: TV/Stephan Sartoris
 Ein Bild aus dem Jahr 1981: Die Motorräder werden zurück zum Start in Niederstadtfeld geführt. 1975 gingen beim Risselberg-Rennen 168 Motorräder und 185 Rennwagen an den Start.

Ein Bild aus dem Jahr 1981: Die Motorräder werden zurück zum Start in Niederstadtfeld geführt. 1975 gingen beim Risselberg-Rennen 168 Motorräder und 185 Rennwagen an den Start.

Foto: TV/Archiv Günter Horten

„Die Türen in Niederstadtfeld waren von Beginn an sehr offen. Als wir von Tür zu Tür rund gingen, um die Leute zu informieren, kam nur positive Resonanz“, lobt Organisationsleiter Otmar Anschütz, auch Vorsitzender des Motorsportclubs Daun, die Zusammenarbeit.

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