Kirche Gelungene Sanierung feiern und erleben

Strohn · Mehrere Monate war die Strohner Kirche wegen Renovierung zu, an Palmsonntag war Wiedereröffnung. Beim Pfarrfest am Donnerstag steht unter anderem die Baugeschichte des Gotteshauses auf dem Programm.

 Wie auf einer Insel mitten im Dorf steht die Strohner Pfarrkirche Johannes der Täufer. An Fronleichnam wird der Abschluss der Innenrenovierung gefeiert.

Wie auf einer Insel mitten im Dorf steht die Strohner Pfarrkirche Johannes der Täufer. An Fronleichnam wird der Abschluss der Innenrenovierung gefeiert.

Foto: Brigitte Bettscheider

Roland Thelen ist sicher, dass bei den Um- und Anbaumaßnahmen der Kirche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch Veränderungen am Turm als dem ältesten Teil vorgesehen waren. „Es gibt Hinweise, dass die sehr hohe Turmspitze fallen und durch einen wesentlich kürzeren, kompakteren Glockenturm ersetzt werden sollte“, erklärt der für die Renovierung zuständige Architekt. Warum es letztlich nicht dazu kam, wird sich wohl nicht mehr klären lassen. „Aber mir gefällt die ‚Nadel’“, sagt Roland Thelen. Sie sei weithin sichtbar und betone den besonderen Charakter der Kirche, die wie auf einer Insel mitten im Dorf stehe.

Thelen hat nicht nur die Renovierung in Zusammenarbeit mit der Bauabteilung des Bistums Trier geleitet, er hat auch die bauliche Entwicklung der Pfarrkirche dokumentiert.

Er geht vom 15. Jahrhundert als Erbauungszeitraum einer ersten Kirche mit Westturm aus. An diesen Turm war im Jahr 1760 nach einem Brand ein neues Kirchenschiff angebaut worden. Gut 100 Jahre später (1867) entstand an der Ostseite der Chorraum in seiner heutigen Form. 1909 wurde zwischen Turm und Chor eine neue zweischiffige Halle errichtet – mit Eingang auf der Westseite und mit zwei Mittelsäulen, wie sie seinerzeit typisch für Kirchen in diesem Teil der Eifel gewesen seien, erklärt der Architekt.

Seither seien etwa im Rhythmus eines Vierteljahrhunderts erforderliche Sanierungen und Renovierungen vorgenommen worden, darunter eine neue Dacheindeckung mit Naturschiefer Anfang der 1990er Jahre.

   Die aktuelle Innenrenovierung war 2013 vom damaligen Pfarrer Carsten Rupp angestoßen worden. „Nur“ die dünnen Risse in den Deckengewölben sollten beseitigt, der Putz im unteren Bereich der Seitenwände erneuert, der Bodenbelag ausgebessert werden. „Doch dann stellten sich die harmlos erscheinenden Risse als gravierende statische Mängel am Dachstuhl heraus“, erklärt Roland Thelen. So wurden zunächst der Dachstuhl über dem Kirchenschiff stabilisiert und gesichert, dazu Brandschutzmaßnahmen durchgeführt und der Glockenstuhl mit der Läuteanlage überarbeitet.

Die Orgel wurde generalüberholt, die historischen Kirchenportale restauriert und natürlich auch die ursprünglich geplanten Arbeiten erledigt. Die Gesamtkosten von 135 000 Euro tragen das Bistum und die Kirchengemeinde sowie die Ortsgemeinde (Zuschuss von 25 000 Euro). Freiwillige Helfer leisteten mehrere Hundert Arbeitsstunden.

   „Die Renovierung ist ein Zeichen, dass wir unsere Kirche zukunftsfähig halten und sie im Dorf behalten wollen“, betont Gisela Martin, zweite Vorsitzende des Verwaltungsrates, auch im Namen des Vorsitzenden Klaus-Peter Pohlen. Die Freude der Pfarrangehörigen über die Rückkehr in ihre schöne Kirche an Palmsonntag sei deutlich zu spüren gewesen, erzählt Gisela Martin. Nun solle die gelungene Sanierung „gefeiert und erlebt werden“, sagt sie.

Und lädt im Namen des Pfarrgemeinde- und Verwaltungsrates zu Hochamt, Fronleichnamsprozession und Pfarrfest ein (siehe Info).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort