Industriestandort Wittlich soll wachsen

Wittlich · Maisäcker werden zu Industrie- und Gewerbeflächen. Das ist eine Entwicklung, die nicht nur ansiedlungswillige Betriebe wünschen, sondern auch der Wittlicher Stadtrat unterstützt. Er hat die Bauleitplanung zur Erweiterung des Industriegebietes Wengerohr-Süd vorangebracht.

Wittlich. Insgesamt 90 Hektar, davon fast 70 als Baufläche, ist das Industriegebiet Wengerohr-Süd groß. In der jüngsten Vergangenheit hat es sich rasant gefüllt: Zwischen Baustoffe Follmann mit der Hausnummer 1 sozusagen in der Dr. Oetker-Straße bis zum namensgebenden Pizza-Werk, das weithin sichtbar aufragt, liegen die Flach- und Zweckbauten, Parkplätze, Außenlager der großen Betriebe. Die Top-Lage wird durch das Projekt B 50 neu mit Hochmoselübergang noch verbessert.
Deshalb hält die Nachfrage nach baureifen Gewerbe- und Industrieflächen an. Verwaltung und Stadtrat wollen für Nachschub sorgen, zumal sich ein Großbetrieb ansiedeln will. Die Erweiterungsflächen, die nun entwickelt werden sollen, bestehen aus zwei Stücken: Das eine Gelände mit etwa 14 Hektar liegt von Richtung Mosel aus gesehen links an Wengerohr angrenzend und reicht nach Westen bis zur ehemaligen Bahntrasse. Das weitaus größere Gebiet mit etwa 33 Hektar liegt hinter der künftigen B 50 neu bis zum jetzigen Industriegebiet und soll sich rechts nach Osten bis vor Walholz erstrecken.
Der Stadtrat bekam nicht nur einen längeren Vortrag unterlegt von Skizzen zu Regen-Ableitungen, Lage der Kanäle, Rückhaltebecken zu hören. Er hörte auch, was einmal zu sehen sein wird: ein erheblich verändertes Landschaftsbild. Das heißt, statt Wiesen und Äckern wird man künftig die Zweckbauten und Anlagen der Firmen erblicken. Denn keine Hecke kann die Bebauung tatsächlich abschirmen. Damit die künftigen Betriebe jedoch weniger auffällig als das weiße Oetker-Werk die Optik der Wittlicher Senke prägen, sollte auf weniger auffällige Farben geachtet werden.
Ganz flach muss aber niemand bauen: Die maximale Gebäudehöhe in der größten Fläche, also dem Industriegebiet zwischen dem Verteilerkreis der künftigen B 50 neu und Walholz, soll bei 25 Meter liegen. Und es darf noch ein bisschen mehr sein: Etwa durch Kranbahnen kann sie um bis zu zehn Metern überschritten werden steht in den Unterlagen.
Das ist vermutlich mit einem der größten Interessenten auch informell abgestimmt: Nach TV-Informationen hat der vor einem Jahr von der weltweit tätigen Wirtgen Gruppe übernommene ehemalige Familienbetrieb Benninghoven, eine der führenden Firmen im Bereich der Asphalt-Mischanlagen mit bislang zwei Standorten in Mülheim und Wittlich, bereits ein Auge auf den verkehrsgünstig gelegenen Standort, der hinreichend Platz für dieses Großprojekt böte, geworfen. sos

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