Verbandsgemeinde Adenau zögert noch Initiative kämpft gegen illegalen Motorradlärm

Adenau · Verbandsgemeinde Adenau zögert mit Beitritt zur Initiative Silent Rider.

 Mehr Rücksicht, bitte: Die Initiative gegen Motorradlärm ist aus einer Initiative der Kommunen und Kreise im Nationalpark Eifel entstanden.

Mehr Rücksicht, bitte: Die Initiative gegen Motorradlärm ist aus einer Initiative der Kommunen und Kreise im Nationalpark Eifel entstanden.

Foto: dpa/Armin Weigel

Die Saison hat begonnen. An den ersten milden Tagen brettern Motorradfahrer über die Straßen und nerven Menschen an der Ahr und in der Eifel. Denn viele Maschinen sind so manipuliert, dass sie einen möglichst fetten Sound von sich geben, also unerträglich laut sind. Dagegen wehrt sich die Initiative „Silent Rider“. Doch anders als die Verbandsgemeinde (VG) Altenahr konnte sich der VG-Rat Adenau einstweilen nicht dazu entschließen, der Initiative beizutreten.

Seit 2019 gibt es den Zusammenschluss von „Silent Rider“, zu dem sich anfangs acht Mitglieder zusammengefunden hatten: die Kommunen Bad Münstereifel, Heimbach, Hürtgenwald, Nettersheim, Nideggen, Roetgen, Schleiden und Simmerath. Mittlerweile sei die Zahl der Mitglieder auf 19 angewachsen, hinzugekommen sind unter anderem der Landkreis Ahrweiler, der Kreis Euskirchen und der Bundesverband der Motorradfahrer.

„Silent Rider“ versteht sich als bundesweite Interessenvertretung, die notwendig sei, weil lokale Initiativen weitgehend wirkungslos geblieben seien. Um Bürger besser vor Motorradlärm schützen zu können, wolle man Politiker in Landtagen, Bundestag und Europaparlament für das Thema sensibilisieren. Nur mit deren Unterstützung ließen sich die Forderungen der Initiative umsetzen.

Dazu gehört ein Lärmschutzgesetz, in dem die EU-weiten Grenzwerte „massiv verschärft werden“ sollen. Die Strafen für Manipulationen an Auspuff und Luftfilter seien drastisch anzuheben, außerdem müssten Frontkennzeichen eingeführt werden. Auch müsse die Polizei so ausgerüstet werden, dass sie an Ort und Stelle den Lärm eines Auspuffs messen und das Fahrzeug gegebenenfalls sofort stilllegen könne. Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht die Initiative darin, bei den Motorradfahrern selbst Verständnis dafür zu wecken, dass unnötiger Lärm vermieden werden sollte. Die Homepage des Bündnisses wirkt denn auch so, als wolle sie vornehmlich Biker ansprechen.

Cremer wies darauf hin, dass Bürger sich über die Internetseite von „Silent Rider“ an einer Petition gegen Motorradlärm beteiligen können. Bislang hätten erst 1900 unterschrieben, das Ziel seien 50 000 Unterstützer binnen eines Jahres. Über die Seite werden auch Flyer, Banner und Plakate angeboten. Aber auch handfeste Ergebnisse habe das Bündnis schon vorzuweisen: Es habe schon drei Lärmmessgeräte installiert. Aus dem Verbandsgemeinderat wurde angeregt, ein mobiles Gerät anzuschaffen und den Kommunen auszuleihen.

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