Internationale Diebesbande in der Region aktiv? - Prozessauftakt in Trier

Trier/Wittlich/Bitburg/Daun · Sie sollen Automaten aufgebrochen haben und mehrfach eingebrochen sein: Wegen Bandendiebstahls müssen sich sechs Männer vor Gericht verantworten. Der Verhandlungsbeginn gestaltete sich allerdings anders als gedacht.

Trier/Wittlich/Bitburg/Daun Da kann es selbst im großen Sitzungssaal des Trierer Landgerichts eng werden: Bis zu neun Justizbeamte, neun Anwälte, sechs Angeklagte und drei Dolmetscher nahmen am Donnerstag zu Beginn eines Prozesses wegen schweren Bandendiebstahls vor der Ersten großen Strafkammer Platz. Doch bevor die Anklage verlesen wurde, kam die Verhandlung ins Stocken.

Die Anklage: Den Männern aus Osteuropa, die fast alle in der Region ihren Wohnsitz haben, werden von der Staatsanwaltschaft Trier insgesamt 21 Taten vorgeworfen, die sie in wechselnder Besetzung zwischen Juni und September des vergangenen Jahres an 18 Orten begangen haben sollen (siehe Info). Fünf von ihnen wirft die Staatsanwaltschaft vor, spätestens im Juli 2016 beschlossen zu haben, ihren Lebensunterhalt durch Diebstähle aller Art zu bestreiten und dazu eine Bande gebildet zu haben. Das Hauptaugenmerk der Männer lag dabei auf Zigarettenautomaten. 14 Stück sollen sie zwischen Niersbach, Mürlenbach und Konz aufgebrochen und das darin befindliche Geld gestohlen haben, einmal soll es beim Versuch geblieben sein. Häufig war der Schaden größer als die Beute. Zudem sollen sie in Temmels und Schweich versucht haben, in eine Bäckerei einzubrechen, aber keine Beute gemacht haben. In Leiwen, Konz und Schweich sollen sie in Lebensmittelgeschäfte eingebrochen sein und insgesamt mehr als 10 000 Euro erbeutet haben. Zusätzlich wird einem der Männer vorgeworfen, mit einem anderen, nicht der Bande zugehörigen Mann, Lebensmittel in Trier gestohlen zu haben. Bis auf einen Angeklagten sitzen alle Männer seit Mitte September in Untersuchungshaft.

Der erste Gerichtstag: Ursprünglich war geplant, dass am gestrigen Donnerstag die Anklage verlesen wird, für den Nachmittag war ein Zeuge geladen. Doch es kam andres: Die Verteidigung rügte wegen des Austauschs eines Schöffen die Besetzung der Kammer. Nach einer kurzen Beratung beschloss diese, den gestrigen Prozesstermin aufzuheben und auf einen anderen Termin zu verlegen.

Weitere Prozesstage: Die vorsitzende Richterin der ersten großen Strafkammer, Petra Schmitz begründete die Verlegung des Beginns der Hauptverhandlung neben der Besetzung der Kammer auch damit, dass Akten fehlerhaft zugestellt worden seien. Am Donnerstag, 23. März, wird die Hauptverhandlung nun in geänderter Besetzung der Kammer, sprich mit neuen Schöffen, ab 9 Uhr am Landgericht Trier begonnen. Ursprünglich war für diesen Termin der dritte Verhandlungstag angesetzt. Als weitere Prozesstage sind bisher der 30. März sowie der 7. und 24. April terminiert.HIER SOLL DIE BANDE AKTIV GEWESEN SEIN

Extra

Im kompletten Bereich des ehemaligen Regierungsbezirks Trier und darüber hinaus sollen die sechs Männer Straftaten verübt haben. Zu den 18 Orten gehören: Wittlich, Niersbach, Bergweiler, Esch, Dreis (alle Kreis Bernkastel-Wittlich), Leiwen, Temmels, Konz, Schweich, Pölich, Thörnich (alle Kreis Trier-Saarburg), Trier, Bickendorf (Eifelkreis Bitburg-Prüm), Oberehe-Stroheich, Dreis-Brück, Mürlenbach (alle Vulkaneifelkreis) und Boppard (Rhein-Hunsrück-Kreis) und Eußerthal (südliche Weinstraße).

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