Investitionsfreudiges Kelberg

Viele Projekte, gute Finanzlage: Mehr als zwei Dutzend Vorhaben in Kelberg und den Ortsteilen sind entweder kürzlich fertiggestellt worden, noch in Arbeit oder in Planung.

 Viel erreicht, aber noch einiges zu tun: In Kelberg stehen auch für 2011 viele Vorhaben an. TV-Foto: Helmut Gassen

Viel erreicht, aber noch einiges zu tun: In Kelberg stehen auch für 2011 viele Vorhaben an. TV-Foto: Helmut Gassen

Kelberg. Während bei anderen Gemeinden die Gewerbesteuereinnahmen wegen der Wirtschaftskrise teilweise dramatisch eingebrochen sind, sieht es in Kelberg gut aus. "Unsere finanzielle Situation entwickelt sich positiv", betont Ortsbürgermeister Willi Jonas mit Blick auf die rund 1,7 Millionen Euro, die trotz Krise wie in den Jahren zuvor 2010 an Gewerbesteuer in Kelbergs Kasse fließen. Ähnliche Einnahmen gab es auch in den Jahren zuvor, mit Ausnahme von 2007 (2,8 Millionen Euro). Dabei sei als größter Gewerbesteuerzahler und größter Arbeitgeber der Apothekeneinrichter Rowa für Kelberg ein "absoluter Glücksfall". Es hat sich viel getan in Kelberg. So viel, dass der Ortsbürgermeister auf seine Liste schaut, wenn er im Gespräch mit dem TV von den aktuellen Projekten in und um Kelberg, Hünerbach, Köttelbach, Rothenbach-Meisenthal und Zermüllen berichtet: "Damit ich den Überblick behalte." In Kelberg sind Markt- und Vinzentiusstraße ausgebaut worden, die Fronfeldstraße ist fast fertig. Die Wege durch die Walderlebnislandschaft sind angelegt, die Basaltblöcke mit den Infotafeln und die Aussichtskanzeln werden in Kürze aufgestellt.

Neues Gräberfeld auf dem Friedhof angelegt



Auf dem Friedhof ist ein Gräberfeld neu angelegt, die Wasserleitung neu verlegt worden. In den Wirtschaftswegebau der Ortsteile sind 180 000 Euro geflossen. 2011 wird die Erschließung des Gewerbegebiets "Steinrausch" fortgesetzt. Für den Um- und Ausbau des Bauhofs stehen 220 000 Euro im Haushalt.

"Ja, die Geduld der Anwohner und Passanten ist beim Ausbau der Vinzentiusstraße stark strapaziert worden", räumt der 50 Jahre alte Bauingenieur ein, der seit Ende 2007 Ortsbürgermeister des 2000-Einwohner-Dorfs ist. Mehr als doppelt so lange wie ursprünglich geplant habe der Ausbau wegen ungünstiger Witterungsbedingungen und unvorhergesehener Planungsänderungen gedauert. "Für das Ortsbild hat es sich gelohnt", meint Jonas, wenngleich er bedauert, dass immer noch zu schnell gefahren wird. "Nur ein Drittel hält sich an die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern." Das habe die Auswertung der Geschwindigkeitsmessungen durch eine transportable Anlage ergeben. "Einmal ist einer nachts mit 90 durch die Straße gerast", erzählt er und appelliert an die Autofahrer: "Sie sollten immer daran denken, dass die Vinzentiusstraße auch Schulweg ist und dass hier die Kindertagesstätte steht."

Bei vielen Projekten arbeiteten Bürger freiwillig und unentgeltlich mit, lobt Jonas - etwa beim Umbau des Gemeindehauses oder der Renovierung eines Heiligenhäuschens in Zermüllen, beim Innenanstrich des Rothenbacher Gemeindehauses, bei der Dorf- und Kapellenplatzgestaltung in Hünerbach.

Am meisten Kummer hatte er mit dem Jugendtreff. "Es ist ein Auf und Ab", erklärt er. Mangelnde Sauberkeit, Lärmbelästigung und Überschreiten der Öffnungszeiten seien Dauerthemen gewesen, bevor er im Sommer den Treff kurzerhand geschlossen habe. Inzwischen hätten Aussprachen, Absprachen und eine Grundreinigung stattgefunden. Jonas: "Wie es zurzeit läuft, ist es aber okay."

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