Investor plant Golfplatz am Nürburgring

Projekte, die für viel Wirbel sorgen, gibt es am Nürburgring genug. Anders soll es beim Vorhaben des Investors Ingmar Hoarthoorn werden, der auf dem Gebiet der Gemeinden Kirsbach, Brücktal und Welcherath (Verbandsgemeinde Kelberg) einen Golfplatz schaffen will.

 Ingmar Hoarthoorn, der potenzielle Investor des Golfplatzes am Nürburgring. TV-Foto: Helmut Gassen

Ingmar Hoarthoorn, der potenzielle Investor des Golfplatzes am Nürburgring. TV-Foto: Helmut Gassen

Brücktal/Kirsbach/Welcherath. Mitte des Jahres hatten die Gemeinderäte von Kirsbach und Brücktal den Weg für das Golfplatz-Projekt freigemacht, mit Verzögerungen dann auch der in Welcherath, nachdem der holländische Investor Ingmar Hoarthoorn zum ersten Mal öffentlich den Ratsmitgliedern und der Bevölkerung seine Pläne vorgestellt hatte (der TV berichtete). Nach dem Konzept des ehemaligen Golfprofis, der auch Betreiber des Golf-Clubs Mosel in Ediger-Eller bei Cochem mit einer 27-Loch-Anlage und Ferienhäusern ist, soll auf knapp 70 Hektar Fläche in der Nähe des Nürburgrings eine 18-Loch-Anlage mit Clubhaus und Übungsareal entstehen. Dabei könnten bis zu 40 Arbeitsplätze geschaffen werden, so Hoarthoorn. Zudem soll eine Art Golf-Dorf mit zehn bis 20 Luxushäusern gebaut werden, um der zahlungskräftigen Kundschaft ein Zuhause direkt am Golfplatz zu bieten. Nach den Überlegungen des Investors könnten bis zu 30 Millionen Euro in das Projekt fließen.

Bis zur Realisierung ist es aber noch etwas hin. Momentan liegt der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord in Koblenz ein Teil der Unterlagen für das vorgeschriebene Raumordnungsverfahren zur Prüfung vor, teilte die Verbandsgemeinde-Verwaltung Kelberg auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds mit. Nach dem derzeitigen Stand der Prüfungen und Planungen ist frühestens Ende 2010/Anfang 2011 mit dem Baubeginn zu rechnen. Laut Claudia Puth von der Golfplatz-Betreiberfirma war "unser Ziel, wenn alles perfekt gelaufen wäre, Anfang 2010 mit dem Bau zu beginnen. Das wird aber nicht möglich sein."

Grundstücksverhandlungen laufen bereits



Mit den Grundstückseigentümern wurden bereits Verhandlungen geführt. Inzwischen liegen vielen auch schon die Verträge zur Unterschrift vor. 4,20 Euro pro Quadratmeter Land hat der Investor angebo ten, und viele private Eigentümer haben dies angenommen. Die Landwirte tendieren hingegen eher zu der Landtausch-Variante, die ein Verhältnis von 2:1 für die Flächen vorsieht.

Auch im Brücktaler Gemeinderat ist der Punkt Verkauf oder Pacht inzwischen geklärt worden. "Wir wollen das Gelände nicht verkaufen, sondern höchstens verpachten. Bei einem Verkauf des von uns benötigten fünf Hektar großen Geländes würden wir unter die Jagdbezirksgrenze von 250 Hektar geraten. Das können wir uns nicht leisten", sagt Ortsbürgermeister Werner Schumacher. Karl Häfner, Bürgermeister der VG Kelberg, sieht den Bau der Golfanlage auch als Einkommensquelle für die Landwirte. Er sagte: "Sie können die Grün- und Außenflächen bearbeiten und sich so etwas dazuverdienen, da ist noch Potenzial."

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