Investoren beißen nicht an

Neuer Anlauf, kein Ergebnis: Auch die jüngste Anstrengung, Investoren für einen neuen Ferienpark auf dem Gelände des ehemaligen Feriendorfs der Arbeiterwohlfahrt am Pulvermaar zu finden, sind nicht von Erfolg gekrönt. Künftig gehen die Besitzer des Areals, Peter Körtgen und Bernd Hein, getrennte Wege. Hein will sich alleine an der Vermarktung versuchen.

 Bislang sind alle Versuche gescheitert, aus dem ehemaligen Feriendorf eine moderne Ferienanlage am Pulvermaar zu schaffen. TV-Foto: Helmut Gassen

Bislang sind alle Versuche gescheitert, aus dem ehemaligen Feriendorf eine moderne Ferienanlage am Pulvermaar zu schaffen. TV-Foto: Helmut Gassen

Gillenfeld. Vor rund 40 Jahren wurde das Feriendorf von der Arbeiterwohlfahrt auf der Anhöhe über dem Pulvermaar gebaut. Seit Jahrzehnten steht es leer und verfällt. Die beiden Eigentümer Peter Körtgen und Bernd Hein versuchen seit elf Jahren, auf dem 2,2 Hektar großen Gelände einen neuen Ferienpark aufzubauen. Die Baugenehmigungen liegen vor, alle juristischen Hürden sind überwunden, die Erschließungsstraße ist asphaltiert, Strom, Wasser und Kanal sind auf dem Grundstück vorhanden. Doch alle Mühen waren bislang umsonst: Kein Investor ist in Sicht, obwohl es im Lauf der Jahre zu vielen Kontakten kam. Und nun will Körtgen aussteigen, Hein die Vermarktung alleine regeln.

Ein Manko des Feriendorfes ist die zu geringe Größe, denn mit nur 42 Ferienhäusern mit maximal 72 möglichen Wohneinheiten ist der Ferienpark zu klein. Das ursprüngliche Konzept sah vor, dass die Körtgen-Hein GbR als Bauträger fungiert und die Häuser dann an Eigentümer verkauft. Diese würden ein jährliches Nutzungsrecht von acht Wochen haben, die restliche Zeit sollten die Häuser von einer Betreibergesellschaft vermietet werden, und die Eigentümer dabei prozentual an den Einnahmen beteiligt werden. "Wir sind eine Menge Wege gegangen, die nicht zu Ende führten. Zudem hatte mein Partner andere Vorstellungen von der Nutzung des Geländes", sagt Hein.

Doch aus all diesen Plänen ist nichts geworden, jetzt lud Bernd Hein die Bevölkerung zu einer Informationsveranstaltung ein, bei der bis zum 15. Juli privaten Interessenten das Angebot gemacht wurde, Grundstücke zu erwerben. Doch nur vier Interessenten kamen. Eine Enttäuschung für Hein: "Die Gillenfelder sind anscheinend nicht interessiert am Pulvermaar. Ich wollte hier etwas bewegen, aber auch die Gemeinde hat nicht gewollt. Die Nutzung der Pulvermaar-Region ist ungenügend, hier könnte man mehr machen."

Sein Angebot erklärt Hein so: "Mein Partner Peter Körtgen will aussteigen. Wenn ich bis 15. Juli zwölf Grundstücke verkaufe, hätte ich die Mittel, seine Anteile zu kaufen und alleiniger Besitzer zu werden."

37 Bauplätze hat das Areal in der neuesten Fassung, Hein bietet zwölf Grundstücke "zu einem erheblich billigeren Preis" an. Von 8400 Euro für ein 250 Quadratmeter-Grundstück bis 19 350 Euro für 685 Quadratmeter reicht die Spanne.

Doch Interessenten wie Eric Stoffel aus Strotzbüsch oder Wilhelm Volland, der im nahen Feriendorf wohnt, ist das Konzept von Hein nicht ausgereift genug und der Preis für die Grundstücke erscheint ihnen "happig". Zwar sei das Gelände erschlossen, aber für den Anschluss von Kanal, Wasser, Strom und Telefon entstehen den neuen Eigentümern Zusatzkosten von etwa 5000 Euro. Auch der Umstand, dass sie am Ende vielleicht alleine oder mit nur einem zweiten Eigentümer auf dem Gelände bauen und ihr Ferienhaus anbieten, gefällt Volland nicht.

"Für mich gibt es einfach noch zu viele Unwägbarkeiten, mir fehlt das Gesamtkonzept. Wenn ich da oben ein Grundstück habe, erwarte ich auch, dass alle neuen Besitzer in einer gewissen Zeit bauen müssen", sagte Eric Stoffel. Dem schloss sich Wilhelm Volland an. "Es muss gesichert sein, dass auf dem Gelände alle bauen". Dies wäre mit einer Bauverpflichtung möglich, die Hein bislang aber ablehnt.

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