Jäger und Bauern zufrieden

Die landesweit einzigartige Wildschwein-Vereinbarung, die Jäger und Landwirte in der Vulkaneifel geschlossen hatten, funktioniert. Die Jäger haben versprochen, ihre Abschussvorgaben einzuhalten, damit die Flurschäden gering bleiben. Die Kritik der Bauern ist verstummt.

Daun. 1000 Wildschweine sind im Vulkaneifelkreis seit April erlegt worden. 800 weitere sollen bis zum Ende des Jagdjahrs im März folgen. Obwohl Schwarzwild nicht auf den amtlichen Abschussplänen steht, haben sich die Jäger in der Vulkaneifel eigene Ziele gesetzt. Anhand von Frischlingszählungen im Juni wurden erstmals Abschusszahlen je Revier festgelegt. Auf diesem Weg sollte den im Vorjahr gravierenden Schäden auf Feldern und Wiesen vorgebeugt werden.

Mit Erfolg, wie Bernd Feltges, Geschäftsführer des Kreisbauernverbands, berichtet: "Bei den Schäden liegen wir noch immer unter dem Vorjahresniveau. Die Abschüsse und der harte Winter zum Jahresbeginn zeigen Wirkung."

Allerdings sei seit kurzem eine Schadenszunahme spürbar. Beispielsweise in Niederstadtfeld und Schutz. Außerdem würden aus Schüller neue Wiesenschäden gemeldet. Kreisjagdmeister Ulli Umbach, zugleich Jagdreferent des Landes, hat für diesen Fall eine neue Strategie.

Er meint: "Wir könnten ein Meldesystem einrichten, bei dem der Bauernverband uns mitteilt, wo es größere Schäden gibt. Dann könnten wir dort gezielt, in Absprache mit den Revierpächtern, Treibjagden organisieren."

"Eine sehr guter Gedanke", lobt Feltges. Er halte diese Hinweise für machbar und werde die Idee bei der Delegiertenversammlung des Bauernverbands am 14. Dezember vorstellen.

Auch Roland Thelen, Vorsitzender der Vulkaneifel-Kreisgruppe des Landesjagdverbands, freut sich über den Konsens mit den Landwirten: "Es ist ein völlig anderes, weil besseres Klima als im Vorjahr."

Die Jägerschaft gehe geschlossen den hohen Schwarzwildbestand an. Thelen: "Die Schäden sind für keine Seite gut. Die Jagdpächter müssen dafür teuer bezahlen, und den Bauern werden gute Flächen zerstört."

Der Kreisjagdmeister lässt nicht locker: "Wir können uns nicht auf die optimalen Bedingungen mit viel Schnee für bessere Sicht verlassen. Wir sollten auch bei schlechterer Situation unsere Ziele erreichen." Er habe bereits viele trächtige Sauen registriert. Bachen seien geschützt und dürften nicht geschossen werden.

Umbach prognostiziert: "Bereits im Januar werden Frischlinge da sein. Je früher im Jahr sie kommen, umso weniger werden den Winter überleben." Damit wird wohl die Natur bei der Reglementierung des Schwarzwildbestands helfen. "Aber ohne Jäger geht es nicht und auch nicht ohne den Konsens mit den Landwirten. Wir sitzen alle in einem Boot."

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