Menschen Ums Weinfelder Maar und um die halbe Welt

Mehren · Der als Jakobspilger und Fernwanderer bekannte ehemalige Schulleiter Joachim Mauer hat vor kurzem Kuba bereist. Er berichtet über seinen Antrieb und den Inselstaat in der Karibik.

 „Ich liebe Kuba“: Das Schild mit dieser Aufschrift hat Joachim Mauer von seiner Reise mitgebracht. Nun berichtet er davon in seinem Heimatort Mehren.

„Ich liebe Kuba“: Das Schild mit dieser Aufschrift hat Joachim Mauer von seiner Reise mitgebracht. Nun berichtet er davon in seinem Heimatort Mehren.

Foto: Brigitte Bettscheider

(bb) Natürlich denke er bei den Wanderungen und Reisen an sich, räumt Joachim Mauer im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund ein. „Ich möchte sportlich fit bleiben und Land und Leute kennenlernen“, sagt der 72-Jährige. Er nehme Familie und Freunde gewissermaßen mit auf die Reisen, indem er ihnen täglich berichte. „Zudem möchte ich in Zeiten von Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit auch dafür werben, dass es ein enormer Gewinn sein kann, Menschen anderer Völker kennen zu lernen und mit ihnen zu kommunizieren“, betont er.

   Im März war Joachim Mauer – verheiratet, Vater von drei Kindern und in Erwartung des siebten Enkelkindes – auf Kuba. Die Karibikinsel habe ihn schon zu Zeiten des Revolutionärs Che Guevara interessiert, erinnert Mauer sich an seine Jugend. Nun durchquerte er bei Sommerwetter und häufig mehr als 30 Grad die auch bei Straßenkreuzerfans und Zigarrenrauchern beliebte Insel zu Fuß und mit allen möglichen Verkehrsmitteln. Die Landschaft sei unglaublich reizvoll, die Naturparks und Strände wunderschön. Die Architektur Havannas und anderer großer Städte spiegele das große kulturelle Erbe wider. Die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Kubaner seien enorm, ihre Musikalität sei faszinierend. „Sie beginnen aus dem Stand zu tanzen, egal, wo sie sind“, erzählt Joachim Mauer. Und er sagt: „Ich habe mich zu jeder Zeit und an jedem Ort sicher gefühlt.“ Wohl wissend: „Kuba ist ein Überwachungsstaat, in dem Meinungsfreiheit nicht erwünscht ist“, erklärt Mauer. Am 4. Mai berichtet er in Mehren von der vierwöchigen Reise (siehe Info).

   Seit 50 Jahren gehört Joggen zum Alltag von Joachim Mauer. Das Fernweh offenbar auch. Denn bevor er sich 1982 mit seiner Familie in Mehren niederließ und als Leiter von Schulen in Alflen, Niederstadtfeld und Mehren tätig war, hielt er sich zwei Mal zu mehrjährigen Entwicklungshilfeprojekten in afrikanischen Ländern auf.

   Seine „Karriere“ als Pilger (Jakobswege, Martinswege, Rom, Jerusalem) und Fernwanderer (von A wie Azoren bis Z wie Zypern) setzte Joachim Mauer im März 2006 in Gang, als er sich kurz nach dem Beginn seines Ruhestands von Mehren aus zu Fuß auf den Jakobsweg nach Santiago de Compostela/Spanien machte (der TV berichtete). Seither unternimmt er neben etlichen weiteren Projekten zwei große Wandertouren im Jahr. Hat drei Mal die Alpen überquert. Hat im vorigen Jahr mit Flensburg – Hamburg als der ersten Etappe des deutschen Teils mit dem europäischen Fernwanderweg E1 begonnen und nimmt in diesem Jahr das Stück Hamburg – Hameln unter die Füße. Gehört zu den regelmäßigen Teilnehmern der Vier-Tage-Märsche in Nijmegen/Niederlande.  

Und wenn er zu Hause in Mehren ist, geht es jeden Morgen für zweieinhalb Stunden in einer Kombination aus Joggen und Marschieren zum Weinfelder Maar.  

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