Je früher, desto besser

DAUN. (bb) An der St. Laurentius-Förderschule absolvierten vor 30 Jahren Schüler erstmals ein Betriebspraktikum. Rektor Alois Mayer zieht im TV -Gespräch Bilanz.

"Wir feiern nicht, aber wir begehen ein bemerkenswertes Jubiläum", sagt Rektor Alois Mayer und erinnert an die Idee, die hinter dem ersten Betriebspraktikum an der St. Laurentius-Förderschule stand. 1973 wurden die förderbedürftigen Kinder aus den Verbandsgemeinden Daun und Kelberg noch in der ehemaligen "Landratsvilla" unterrichtet. Ein pädagogisches Ziel war schon damals, den Schülern durch Einblicke in das Arbeits-, Berufs- und Wirtschaftsleben zu einem leichteren Übergang in die Berufs- und Arbeitswelt zu verhelfen. Obwohl das Betriebspraktikum ein Novum für Schüler und Arbeitgeber gewesen sei, habe es keine nennenswerten Startschwierigkeiten gegeben, berichtet Mayer. Alle angefragten Dauner Betriebe und Unternehmen hätten sich bereit erklärt, den Förderschülern Gelegenheit zu geben, die "Wirklichkeit" kennen zu lernen. "Ihnen gebührt für ihre Unterstützung ein Dankeschön", hebt der Rektor hervor. Anfangs hätten seine Schüler mindestens zwei Betriebspraktika während ihrer Schulzeit absolviert; inzwischen habe man die Anzahl für die geistig behinderten Schüler auf bis zu fünf erweitert. Durch die Kontakte zur Arbeitswelt seien die Chancen größer, dass Benachteiligte einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz finden. Versagenserlebnisse und herbe Enttäuschungen verringerten sich. Bedauerlich sei jedoch, dass im Laufe der vergangenen drei Jahrzehnte im Kreis Daun viele Ausbildungs- und Arbeitsbereiche für beeinträchtigte Jugendliche weggefallen seien, bemerkt Mayer und nennt den Straßen-, Hoch- und Tiefbau sowie einige Industriezweige. Außerdem forderten viele Industrie- und Handwerksberufe eine theoretische Ausbildung, die viele Förderschüler nicht bewältigen könnten. Deshalb werde versucht, die Schüler noch früher auf das Arbeits- und Berufsleben vorzubereiten.

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