Jecken im Flecken mit schlotternden Knien

GEROLSTEIN. "Kein Prinz im Flecken wie ihr seht, dafür mit nem Dreigestirn die Post abgeht": So lautet das Motto des ersten Gerolsteiner Dreigestirns. Die Proklamation in der proppevollen Stadthalle am Sonntag versprach dem närrischen Volk eine tolle Session.

Den Weg zur Bühne mussten sich "Prinz" Renate Lames, "Jungfrau" Anita Schumacher und "Bauer" Erika Dahmen wahrlich erkämpfen. Das Publikum war schon gut in Fahrt. Dafür hatte die Verabschiedung des Prinzenpaares Thomas und Yvonne gesorgt. Die Jirrelsteener Jonge un Mädcher reihten sich mit Transparenten "Ihr ward Spitze" in den Gratulationscorps ein. Das Ex-Prinzenpaar versprach: "Die Session 2004 ist tief in unseren Herzen verankert." Im Vorjahr waren die Gerolsteiner Narren ohne Regenten geblieben. Dafür zog dieses Jahr gleich ein Dreigestirn auf die Bühne. Freunde aus der Heimatgemeinde von Bauer Erika aus Kordel schwenkten ein Transparent. Petra Grün meinte: "Ihr ist die Rolle zu 100 Prozent auf den Leib geschnitten". Daran ließen allerdings auch die Jungfrau und der Prinz keinen Zweifel aufkommen. In der Begrüßungsrede, die das Trio im Wechsel vortrug, grüßte es "alle Jecken im Flecken mit schlotternden Knien". Doch die Zurückhaltung war nur Tarnung, denn in lockerer Manier zogen sie anschließend die Männerwelt als "Weicheier" bei der Prinzensuche durch den Kakao. Nach langen Promillerunden sei endlich das Dreigestirn als Lösung gefunden worden. Auch wenn sie als Hoheiten des Gerolsteiner Karnevals kein blaues Blut hätten, vermerkte das Dreigestirn in der Bewerbung: "Öfters mal blau zu sein muss auch reichen." Bevor jedoch der erste Sektkorken knallte, übergab Vorsitzender Manfred Saur um 12.11 Uhr dem Dreigestirn die Regenten-Ketten.Um 12.21 Uhr zelebrierte Saur dann den perfekten Rollentausch. Die Ehemänner des Dreigestirns - Herbert, Roland und Friedel - erhielten gut gefüllte Putzeimer mit Sidolin ("Mit was anderem können Männer sowieso nicht umgehen" , meinte Sitzungspräsident Thomas Krämer), Klobürste und einer Flasche Korn. Auch Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz beteiligte sich an den Tauschgeschäften. Er übergab den Rathausschlüssel, garniert mit einer launigen Büttenrede. Dem Dreigestirn bereiteten der Elferrat und die Garden der Gerolsteiner Burgnarren, der Bundeswehr-Elferrat, die Möhnen und die Stadtsoldaten einen würdigen Empfang. Neben vielen Freunden und Verwandten hatten sich auch Gastvereine aus Jünkerath, Hillesheim, Pelm und Müllenborn eingefunden.

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