Jecken im Rondell außer Rand und Band

Gerolstein · Vor ausverkauftem Haus haben die Gerolsteiner Burgnarren eine ausgelassene Kappensitzung gefeiert. Das Motto "Tanzen, feiern, hoch das Bein" haben sie dabei strengstens befolgt.

Gerolstein. Den Ruf als Karnevalshochburg der Region wird die Brunnenstadt wohl nicht mehr los. Hunderte Narren in farbenprächtigen Kostümen und in bester Feierlaune stürmen das Rondell und genießen das bunte Programm der großen Kappensitzung der Karnevalsgesellschat der Gerolsteiner Burgnarren. Kurz nach Beginn der Sitzung muss die Eingangstür geschlossen werden: "Ausverkauft", heißt es an der Kasse mit zufriedenem Unterton. Im Saal folgen Gardetänze, Büttenreden und musikalische Auftritte Schlag auf Schlag - den begeisterten Narren wird keine Atempause gegönnt. Dabei bringen die Dompiraten, die seit zehn Jahren ein fester Bestandteil der Kappensitzung sind, ein besonderes Kunststück fertig: Noch bevor die vier Musiker die Bühne erklimmen, stehen die Gäste auf den Tischen und Stühlen. Das kölsche Liedgut, das die Band um Sänger Andreas Kruppert mit im Gepäck hat, singen die rund 450 Zuschauer laut und textsicher mit. Und statt der eingeplanten 25 Minuten absolvieren die Dompiraten am Ende eine Dreiviertelstunde auf der Bühne - das Publikum lässt sie nicht gehen. "Das Rondell ist unser Wohnzimmer", sagt Kruppert. "Was auch passiert, wir sind auch im nächsten Jahr dabei."Statt auf Saitenklänge setzen die Büttenredner des Abends lieber auf Seitenhiebe und treffen damit punktgenau den Nerv der Narren: "Gerolstein steht Kopf?", fragen sich Manuela und Erik Crump, die als "Hän un Hät" auf der Bühne stehen, angesichts der Weihnachtsaktion des Gewerbevereins. "Das war wohl der Grund, warum aus den Lautsprechern auf dem Weihnachtsmarkt nur Stimmungsmusik dröhnte." Auch auf die Schließung der Geburtenstation des Krankenhauses gehen "Hän un Hät" ein: "Jetzt müssen die Schwangeren alle nach Daun. Wenn die armen Kinder später erfahren, dass sie Dauner sind, können sie in Gerolstein ja in die psychologische Abteilung." Zwischendurch bekommen der Elferrat ("die sitzen da wie beim letzten Abendmahl") und Stadtbürgermeister Bernd May ihr Fett weg: "Der schöne Bernd?", fragt Crump seine Sketchpartnerin, die ins Schwärmen geraten ist. "Du findest aber auch alles schön." Weitere Höhepunkte des Abends sind die Garde- und Showtänze: Die Tänzerinnen sämtlicher Garden der KG Burgnarren wirbeln im Laufe des Programms über die Bühne und zeigen perfekt einstudierte Choreographien. Die Showtanzgruppen Delicious aus Leudersdorf (Trainerin Sandra Feyen) und X-Dream aus Hillesheim kommen zu Besuch und begeistern das Publikum mit fantasievollen Tanzeinlagen. Sitzungspräsident Wolfgang Krämder holt zur Überraschung aller den langjährigen Vorsitzenden der KG Burgnarren auf die Bühne. Manfred Sauer wird für sein langjähriges Engagement geehrt. "Für dich ist immer ein Stuhl im Elferrat frei", verspricht Krämder. Vom Publikum gibt es dafür lang anhaltenden Applaus.Weitere Aktive Prinzessin Judith I, Funkies Patti, Lisa und Gianna, Stadtsoldaten, kleine, mittlere und große Garde, "Opa und Enkel" (Karl-Heinz Krämer und Janosch), "Duo Eifelhit" (Birgit Lenzen und Helmut Wagner), "Jupp & Jäp" (Jakob Conen und Hermann-Josef Brauns), "Bauchredner" (Rudi und René Weber), "Ne Schutzmann" (Rainer Roos).volksfreund.de/karnevalExtra

"Das Lied der Nationalmannschaft für die Fußballweltmeisterschaft in Katar 2022 ist gefunden: Die Karawane zieht weiter." (Opa un Enkel) "Die Müllenborner haben es gut, denn die neue Bürgermeisterin ist Psychologin". "Die haben es nicht gut - die haben es nötig." (Hän un Hät)

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