Jetzt bittet eine Dame zur Kasse

Wittlich/Daun · Margarete Möllenkamp-Lintz löst den bisherigen Vorsteher des Finanzamtes Wittlich, Wilhelm Simon, ab. Im Forum Daun wurden Abschied und Neuanfang zelebriert. Beide schildern, was an ihren Aufgaben spannend war beziehungsweise ist.

 Er geht, sie kommt: der scheidende Finanzamtschef Wilhelm Simon und seine Nachfolgerin Margarete Möllenkamp-Lintz. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Er geht, sie kommt: der scheidende Finanzamtschef Wilhelm Simon und seine Nachfolgerin Margarete Möllenkamp-Lintz. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Foto: (m_kreis )
Jetzt bittet eine Dame zur Kasse
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Wittlich/Daun (lyv) Wer sich gestern auf den Weg zum Finanzamt gemacht hat, stand vermutlich vor verschlossenen Türen, denn die gesamte Belegschaft aller drei Dienststellen in Wittlich, Daun und Bernkastel-Kues nahmen an der Verabschiedung des bisherigen Vorstandes Wilhelm Simon und der gleichzeitigen Amtseinführung der neuen Leiterin des Finanzamtes Wittlich, Margarete Möllenkamp-Lintz, im Forum Daun teil. Auch Finanzministerin Doris Ahnen, Personalräte, Mitglieder der Steuerberufe und Kommunalpolitiker waren dabei.
Abschied nehmen hieß es nun für Simon, der sich seit dem 1. Juni in Altersteilzeit befindet und sich thematisch passend das Lied "Time to say Goodbye" gespielt von Walter Philipps auf dem Saxofon, wünschte. Besonders freute ihn, "dass die Veranstaltung in Daun stattfindet", war er doch von 1985 bis 1989 ständiger Vertreter des Vorstehers beim Finanzamt Daun und 2003 Sachgebietsleiter für herausgehobene Sonderaufgaben am gleichen Standort.
Insgesamt 28 Jahre war der 62-Jährige Führungskraft. Dazu gehören die Leitungen der Finanzämter Prüm und Zell sowie seit 2003 das Finanzamt Bernastel-Wittlich, das 2014 mit der Fusion des Finanzamtes Daun zum Finanzamt Wittlich umbenannt wurde.
"Die Art seiner Führung war es auch, die zum Gelingen der Fusion beigetragen hat", sagte Michael Spira, ständiger Vertreter der Präsidenten des Landesamt für Steuern. Unter anderem habe er versucht, die Mitarbeiter zu bewegen, mit dem Rauchen aufzuhören und versprach diesen zwei Tage Freizeitausgleich dafür, plauderte Spira aus dem Nähkästchen.
Besonders schwierig sei es gewesen, eine einheitliche Steuernummer nach der Fusion für das Finanzamt Wittlich zu entwickeln, "alle Steuerfälle mussten neue Steuernummern bekommen und dazu 60 000 Akten bearbeitet werden", sagte Simon während seiner Abschiedsrede. Ihm sei eine familienfreundliche Personalpolitik immer wichtig gewesen. "Es hat mir großen Spaß gemacht, das Finanzamt Wittlich zu leiten. Und ich freue mich, ein Team übergeben zu können, das bestens gerüstet ist", betonte Simon.
Sie sei gespannt auf die Unternehmen und Institutionen in der Region, sagt Margarete Möllenkamp-Lintz, die seit rund zehn Wochen an der Spitze des Finanzamtes Wittlich steht.
Nicht dass es ihre erste Führungsaufgabe ist. Möllenkamp-Lintz war bereits von 2012 bis 2014 Chefin des Finanzamtes Idar-Oberstein und anschließend bis 2017 stellvertretende Vorsteherin beim Finanzamt Trier. "Wir wissen, dass die meisten Bürger ungern Steuern zahlen und schon gar nicht in der vorgesehenen Höhe", sagte die 55-jährige aus Bremen stammende Juristin. Aber es sei der gesetzliche Auftrag der Finanzämter, Steuern zu erheben, denn Bildung und Erziehung und alle öffentlichen Aufgaben wie Polizei, Bundeswehr, Theater, Sport, Krankenhäuser und einiges mehr würden damit finanziert. "Meine Aufgabe ist und bleibt spannend, der Sinn und Nutzen für die Gemeinschaft wird bleiben."

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