Jetzt läutet auch die Glocke automatisch

Vor zehn Jahren wurde die im Jahre 1850 gebaute Dorfkapelle "St. Brigida" in Hörscheid schon im Inneren renoviert. In den vergangenen zehn Monaten wurde nun eine komplette Dachsanierung einschließlich des Einbaus eines Glockenstuhles und der Glocke vorgenommen.

 Zum Fest sang auch der Chor SaM vor der Hörscheider Kapelle. TV-Foto: Helmut Gassen

Zum Fest sang auch der Chor SaM vor der Hörscheider Kapelle. TV-Foto: Helmut Gassen

Hörscheid. (HG) "Jetzt kann unsere Hl. Brigida wieder lächeln", sagen sich die Hörscheider nach dem Abschluss der Renovierungsarbeiten an ihrem Wahrzeichen, der Kapelle St. Brigida. Mit einem Fest feierten die Hörscheider und Darscheider die Wiedereröffnung der Kapelle, Pfarrer Carsten Rupp zelebrierte den Festgottesdienst, der Chor SaM von Cheryl Onnertz und auch einige Bewohner der Weggemeinschaft Darscheid sangen zusammen mit der Trommelgruppe vor und in der Kapelle.

Fast 160 Jahre alt ist das kleine Gotteshaus in der Dorfmitte. Doch der Zahn der Zeit nagte an seiner Substanz. Das hatte man schon vor zehn Jahren erkannt und im Inneren den Anstrich erneuert, den Holzfußboden, die Bänke und den Altar für rund 90 000 Mark renoviert. Das alles war aber wieder gefährdet, weil das Kapellendach sanierungsbedürftig war. "Witterungsbedingte Löcher in der Dacheindeckung wurden immer nur provisorisch repariert, das ganze Dach war sanierungsbedürftig, weil der gesamte Dachstuhl marode und stark vom Holzwurm befallen war", erklärt Martina Werres, Vorsitzende des Verwaltungsrates. Zudem läutete auch die Glocke der Kapelle nicht mehr automatisch, deshalb sollte dieses Problem im Zuge der Renovierungsarbeiten auch behoben werden.

Anfang 2008 genehmigte das Bistum Trier den Bauantrag mit Kosten von 105 000 Euro und gab einen Zuschuss von 60 Prozent. Die übrigen vierzig Prozent muss die Kirchengemeinde Darscheid als Eigenanteil aufbringen, einschließlich der Kosten für den dringend notwendigen Außenanstrich der Hörscheider Kapelle, denn diese "Schönheitsreparatur" ist nicht beihilfefähig. "Dieser enorme Betrag ist für die Pfarrgemeinde schwer zu bewältigen, da sie kaum über Rücklagen und Einnahmen verfügt", sagt Birgit Stäbler, Mitglied des Verwaltungsrates.

Im Juli 2008 wurde mit der Räumung der Kapelle begonnen. Es folgte die Öffnung des Daches, die Verlegung eines neuen Holzdachbodens und die Erneuerung der alten und vom Holzwurm befallenen Tragwerksbalken des Daches. Bis Januar 2009 war das Dach dann wieder mit Naturschiefer eingedeckt. Im Oktober 2008 war die Glocke der Kapelle zur Reparatur in die Glockengießerei Schmitt in Brockscheid gebracht worden und konnte schließlich wieder in den neuen Glockenstuhl und das neue Glockenjoch eingehängt werden. Nach drei Jahren läutete sie endlich wieder zur Morgen-, Mittag- und Abendstunde.

Parallel dazu wurde ab Oktober 2008 an der Außenfassade und im Inneren der Kapelle gearbeitet. Vorab etwas zu feiern gab es schon im Dezember 2008. Der neue "Hischender" Wetterhahn, gespendet vom Jagdpächter Hermann Jauer, war fertig und wurde von den Handwerkern bei einem Rundgang durch das Dorf vorgestellt.

"Besonders hervorzuheben ist das tolle Engagement der vielen fleißigen Hörscheider Bürger während der zehn Monate dauernden Renovierungsphase. Es wurden über 400 Arbeitsstunden Eigenleistung von 31 Helferinnen und Helfern erbracht", resümiert Martina Werres und bedankte sich mit einer Flasche St. Brigiden-Wein bei allen.

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