Prinz Willi III, der hoch oben mit seinem Gefolge auf dem Burgnarrenwagen thront und winkt, kommt gar nicht mehr aus dem Grinsen raus. Auf dem Höhepunkt seiner Regentschaft lachen die Sonne, er mit Sonnenbrille und sein Volk um die Wette. Ein schönes Bild am Ende des Gerolsteiner Rosenmontagszugs, den traditionell der Prinzenwagen abschließt. Groß und Klein sind gut drauf . Auch, weil wieder viel geworfen wird. Wenn die Wagen vorbeifahren, ist der Himmel voller Kamelle. Da merkt man kaum, dass es deutlich weniger Zugnummern sind als in den Vorjahren. Und dennoch: Die traditionell 30 Gruppen sind es bei Weitem nicht. Nur noch 21 Crews mit 350 Narren zählt der Rosenmontagszug 2012. Und auch die Zahl der Beiträge, die sich mit (kommunal)-politischen Themen befassen, nimmt Jahr für Jahr ab. Dabei hat Gerolstein in dieser Hinsicht reichlich Potenzial. Aber immerhin wird das beliebte Brunnen-Thema nicht ausgespart. Eine Gruppe fordert "Schluss mit dem Brunnengezänke, wir brauchen eine Elefantentränke!" Für welchen Dickhäuter die allerdings sein soll, bleibt unbeantwortet. Fraglich auch, weshalb in diesem Jahr trotz des herrlichen Wetters (5 Grad und Sonnenschein ohne Ende) sowie der Aussicht auf volle Tüten weniger Narren in Gerolstein sind als sonst. Die Polizei schätzt die Zahl auf 5000 - 2000 weniger als im Vorjahr. In gleicher Stärke wie bislang sind hingegen die Rettungsdienste präsent: Rund 50 Leute vom DRK, der Polizei und der Feuerwehr sorgen dafür, dass die gute Laune nicht durch Unfälle oder Zoff vermiest wird. Und das gelingt - zumindest während des Umzugs. Vor allem die Feuerwehrleute, die die großen Wagen samt der mächtigen Zugmaschinen durch die enge und dicht bevölkerte Hauptstraße lotsen, ohne dass jemand unter die Räder kommt, leisten ganze Arbeit. Denn so mancher Traktorreifen ist größer als der Feuerwehrmann selbst. Darauf ein dreifach donnerndes "Jirrelsteen, Alaaf."