Jubellieder der Kirche

DAUN. Erstmals waren der Männergesangverein (MGV) und der Kirchenchor Daun bei einem viel beachteten Konzert in der Thomas-Morus-Kirche gemeinsam zu hören. Weiterhin wirkten Regina Schuh-Hoffmann (Sopran) und Gregor Schüller (Orgel) mit. Die musikalische Leitung hatte Dekanatskantor Hubert Blaum.

 Premiere in der Thomas-Morus-Kirche: Der Männergesangverein, der Kirchenchor, die Sopranistin Regina Schuh-Hoffmann (links) und zwei Organisten gestalteten gemeinsam ein geistliches Konzert. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Premiere in der Thomas-Morus-Kirche: Der Männergesangverein, der Kirchenchor, die Sopranistin Regina Schuh-Hoffmann (links) und zwei Organisten gestalteten gemeinsam ein geistliches Konzert. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

"Längst fällig", sagte Dechant Ludwig Gödert in seiner Ansprache zu Beginn des Konzerts. Und meinte, dass die Chöre, die beide unter dem Dirigat von Hubert Blaum stehen, endlich einmal zusammenwirkten. Er versprach "bekannte Musikstücke, die das Herz aufgehen lassen", er gab eine Einführung in die im Mittelpunkt des Programms stehenden Psalmen, und er wünschte "eine Stunde tiefer innerer Erfahrung auf dem Weg zum Fest der Auferstehung".Berührt vom Sehnsuchtspsalm

Der Dechant sollte Recht behalten. Es war eine brillante Idee, die beiden Chöre zusammenzuführen und deren Repertoire von der Sopranistin Regina Schuh-Hoffmann (Daun) und dem Organisten Gregor Schüller (Frechen) abrunden zu lassen. Und es war eine sehr kluge Entscheidung, zwei beliebten, tiefe Empfindungen auslösenden Psalmen eine so große Bedeutung in dem Konzert zu geben. Der 42. Psalm ("Sehnsuchtspsalm") in der Komposition von Felix Mendelssohn-Bartholdy ist der am häufigsten aufgeführte. Kritiker finden, dass der Kirchenkomponist damit die höchste Stufe erreicht habe. Den Konzertbesuchern in der Thomas-Morus-Kirche wurde er von der Gesamtheit der Akteure dargeboten. Ihnen mögen sich die bezwingende formale Disposition des ersten Chorsatzes und die bezaubernde Klangwirkung der Sopran-Arie besonders eingeprägt haben. Bleibt zu hoffen, dass der noch nicht aufgeführte siebte Satz bei nächster Gelegenheit zu hören sein wird. Den von Franz Schubert geschriebenen Psalm 23 ("eines der schönsten Jubellieder der Kirche") führte der MGV auf. Wie kaum einem anderen stand Schubert die Kraft und Ursprünglichkeit der Melodie zur Verfügung - nicht nur für die vielgesungenen romantischen Solo-Lieder, auch bei diesem religiösen Chorwerk, das mit seinen einfachen immerwährenden Bildern von Hirt und Herde und der natürlich fließenden Melodie als Beispiel elementarer Schönheit gilt und vom MGV entsprechend interpretiert wurde. Die in großer Zahl versammelten Konzertbesucher spendeten lang anhaltenden Beifall. Der MGV-Vorsitzende Klaus Hein bezeichnete Orgelmusik und Gesang als die Grundpfeiler der Liturgie und versprach Hubert Blaum: "Wir danken Ihnen herzlich für Ihren Einsatz, indem wir weiterhin in Ihren Chören aktiv bleiben und mit Freude bei der Sache sind."

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