Jubiläums-Camp mit Pool für die Hillesheimer Pfadfinder

Hillesheim · Die Hillesheimer Pfadfinder, der Stamm Balu, sind vor 30 Jahren gegründet worden. Zum Jubiläum gab es ein großes Zeltlager im Bolsdorfer Tälchen.

 Der selbst gebaute Pool beim Zeltlager der Hillesheimer Pfadfinder wird gefüllt. TV-Foto: Alwin Ixfeld

Der selbst gebaute Pool beim Zeltlager der Hillesheimer Pfadfinder wird gefüllt. TV-Foto: Alwin Ixfeld

Foto: Alwin Ixfeld (AIX) ("TV-Upload Ixfeld"

Ein spannender Ferien-Auftakt für 65 Kinder und Jugendliche aus Hillesheim sowie eine etwa 20-köpfige Gast-Gruppe aus Andernach: Das ist das große Zeltlager im Bolsdorfer Tälchen.

Die jungen Pfadfinder, zwischen sechs und 18 Jahren alt, erleben die erste Woche der Ferien mitten in der Natur statt virtuell vor Spielkonsolen oder Fernseher. "Mir gefällt es sehr gut hier, weil wir so viele sind und alle zusammen was machen", "Ich finde schön, dass wir so einen großen Zeltplatz haben und dass alles hier in Hillesheim ist", "Mir gefällt, dass wir hier zusammen sind und reden können", finden Sina Monzel, Sarah Daub und Jana Harings.

Sie gehören zu den "Pfadis", wie die Gruppe der 13 bis 16 Jahre alten Pfadfinder genannt wird. Zur Mittagszeit sitzen die drei entspannt in der sogenannten Jurtenburg, dem großen Versammlungszelt. Gleich darauf ertönt die kleine Glocke, die alle zusammenruft, damit die Workshops für den Nachmittag verteilt werden können. Schnitzen, Basteln mit Speckstein oder Geocaching, also eine Schatzsuche mittels GPS-Empfänger, sind nur drei von mehr als einem Dutzend verschiedener Möglichkeiten, aus denen die Kinder wählen können.

Eine Gruppe hat am Vormittag einen Pool aus Strohballen und Folien gebaut, der gerade mit einem Feuerwehrschlauch befüllt wird. Auch wenn viele den platzeigenen Pool zur Abkühlung nutzen wollen, haben die Erbauer Vorrecht und dürfen als Erste hineinspringen. "Die meisten Ideen zu dem, was wir hier im Lager machen, kommen von den Kindern", erklärt Elisa Meyer. Sie gehört zum Leitungsteam von einer der Wölflingsgruppen, also der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren. "Bei den Pfadfindern geht es um die Kinder selbst, nicht um einen Verein", erklärt Jens Blech.

Er hat, gemeinsam mit anderen, vor 30 Jahren den Hillesheimer Pfadfinder-Stamm Balu gegründet. "Aber mit Kindern Ideen zu überlegen, war vor 20 oder 30 Jahren leichter als jetzt", beschreibt Blech seine Erfahrungen. "Die Phantasie der Kinder ist zugeschüttet mit dem ganzen anderen Kram aus Computer, Fernsehen oder Smartphone, und man braucht viel länger, bis man alles wieder frei gegraben hat", betont der langjährige Pfadfinder. Für ihn, Elisa Meyer und die anderen Mitstreiter sei das die Herausforderung: "Umso mehr müssen wir weitermachen, damit die Phantasie nicht ganz verschwindet."

Einer besonderen Herausforderung haben sich auch die "Pfadis" gestellt: Sie wurden im Wald bei Birresborn abgesetzt und mussten dann, nach einer Nacht im Wald, den Weg zurück ins Lager ohne moderne Hilfsmittel finden. "Viele in meinem Alter sehen es eher als peinlich an, Pfadfinder zu sein", weiß die 17-Jährige Michelle Münch. "Die verstehen nicht so ganz, was wir machen. Es geht ja darum, dass wir als Gruppe etwas zusammen machen, für mich ist das Jugendtreff und Freizeit-Gestaltung", erklärt die Schülerin. Dass die Hillesheimer Pfadfinder auch nach 30 Jahren nichts an Attraktivität eingebüßt haben, zeigt sich daran, dass derzeit 110 Mitglieder zum Stamm Balu gehören.Extra: Der Stamm Balu


Der Stamm gehört zur Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) und wurde 1987 gegründet. In wöchentlichen Gruppenstunden treffen sich die Wölflinge (6 bis 10 Jahre), Jungpfadfinder (Jufis: 10 bis 13 Jahre), Pfadfinder (Pfadis, 13 bis 16 Jahre) und Rover (16 bis 20 Jahre). Als pädagogische Aufgaben sehen die Pfadfinder unter anderem das Lernen von partnerschaftlichem Miteinander, die Erziehung zur Selbstbestimmung oder zur Mitverantwortung in der Gesellschaft.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort