Julia Klöckner wirbt für Miteinander von Bauern und Jägern

Im Endspurt des Landtagswahlkampfs hat Julia Klöckner in Dreis-Brück mit Jägern und Landwirten diskutiert. Dabei forderte ihr Parteifreund und Präsident des Deutschen Jagdschutzverbands, Jochen Borchert, eine Abschaffung der Jagdsteuer.

 Julia Klöckner diskutiert in Dreis-Brück mit den Gästen über die Zukunft der Jagd. TV-Foto: Tobias Thieme

Julia Klöckner diskutiert in Dreis-Brück mit den Gästen über die Zukunft der Jagd. TV-Foto: Tobias Thieme

Dreis-Brück. Draußen strahlt die Sonne, und drinnen strahlt Julia Klöckner, CDU-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl. Bewundernswert, dass sie ihr Dauerlächeln nicht verliert, wenn sie im Wahlkampf-Endspurt von Ortstermin zu Ortstermin eilt. In Dreis-Brück machte sie halt, um auf Einladung des Landtagsabgeordneten Herbert Schneiders (CDU) und des Präsidenten des Deutschen Jagdschutzverbandes, Jochen Borchert (CDU) - Bundestagsabgeordneter und ehemaliger Bundeslandwirtschaftsminister - über die Belange der Jäger zu sprechen. Erwartungsgemäß geißelte Schneiders das Jagdgesetz der Landesregierung: "Was als Novelle bezeichnet wird, öffnet die Tore für die Einschränkung der Jagd." Er warnte davor, Wild nur als Schadensverursacher zu sehen: "Jagd ist keine Schädlingsbekämpfung." Klöckner warb nach Kritik von Bauern für ein Miteinander von Landwirten und Jägern: "Sie müssen miteinander leben und haben ein gemeinsames Ziel: die Natur nutzen und schützen."

Klöckner forderte zudem, Jäger nach Amokläufen nicht unter Generalverdacht zu stellen. "Ich halte nichts davon, Waffen irgendwo zentralisiert wegzuschließen. Wir brauchen die immer wiederkehrende Diskussion um Verschärfungen des Waffenrechts nicht." Borchert forderte die Abschaffung der Jagdsteuer. "Wir als Jäger sind die einzigen Naturschützer, die für ihr Engagement auch noch mit einer Steuer bestraft werden", sagte der ehemalige Minister.

Obwohl auch einige Landwirte zugegen waren, die sich mit der Arbeit der Jäger unzufrieden zeigten und große Wildschäden beklagten, blieb die Veranstaltung für Schneiders und seine Gäste ein Heimspiel ohne große Diskussionen. Und so verziehen es die Zuhörer Borchert zumindest augenscheinlich, dass er in einem Nebensatz Rheinland-Pfalz mit seiner Heimat Nordrhein-Westfalen verwechselte. thie

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