Jung, enthusiastisch, unbekannt

Daun · Der SPD-Kreisverband Vulkaneifel geht den traditionellen Weg und schickt aus den eigenen Reihen einen Bewerber für die parteiinterne Auswahl des Kandidaten für die Bundestagswahl ins Rennen: Es ist der 26-jährige Tobias Geisbüsch aus Daun-Boverath. Er konkurriert mit den beiden Bewerbern, die von der Bitburger SPD per Stellenanzeige ausgewählt wurden.

 Tobias Geisbüsch. TV-Foto: Mario Hübner

Tobias Geisbüsch. TV-Foto: Mario Hübner

Foto: (e_daun )

Daun. Tobias Geisbüsch aus Daun-Boverath ist vor diesen Tagen politisch noch nicht in Erscheinung getreten. Nun will er als Beweber der Vulkaneifel-SPD erst den parteiinternen Wettstreit um die Bundestagskandidatur im Wahlkreis 202 (Eifelkreis Bitburg-Prüm, Vulkaneifelkreis, Altkreis Wittlich) gewinnen - und dann Platzhirsch Patrick Schnieder von der CDU das Fürchten lehren. Nicht vielleicht etwas zu viel auf Anhieb?
"Ich mag große Herausforderungen", sagt der studierte Landschaftsarchitekt, der vom erweiterten Kreisvorstand der Vulkaneifel-SPD einstimmig zu ihrem Kandidaten gewählt worden ist. So sagt der stellvertretende Kreisvorsitzende Dieter Demoulin: "Ich finde es wichtig, jungen, engagierten Leuten, wie es Tobias ist, Verantwortung zu übertragen. Das ist gleichzeitig ein Signal in Richtung Kommunalwahl 2019." Denn: Geisbüsch kündigt bereits an, sich im kommenden Jahr um einen Vorstandsposten beim Dauner Ortsverband der SPD zu bemühen, wo Neuwahlen anstehen. Denn, auch wenn er derzeit noch keinen Job als Landschaftsarchitekt in der Region gefunden habe, will er der Eifel treu bleiben.
Geisbüsch ist erst seit August dieses Jahres SPD-Mitglied und jetzt bereits in herausragender Position. "Das Parteibuch habe ich erst seit Kurzem. Im Herzen und vom Gefühl her stehe ich der SPD aber bereits seit gut zehn Jahren nahe", sagt der 26-Jährige. Dass er nun eingetreten sei, habe mit seiner Überzeugung zu tun, dass man "in Zeiten von AfD und Pegida Partei ergreifen muss".
Bundestagswahl 2017


Politisch einsetzen wolle er sich besonders für eine bessere Infrastruktur in der Eifel und die Energiewende: "Wir brauchen den Lückenschluss der A 1 und Datenautobahnen, und wir müssen die Energiewende nicht nur wollen, sondern auch umsetzen." Windräder seien da ein zentraler Faktor.
"Ich kann mir die Eifel gut als Modellregion für die Energiewende vorstellen", sagt der Landschaftsarchitekt, der in diesem Punkt aber auch stets die Ästhetik im Blick behalten wolle. "Schließlich ist die einzigartige Landschaft charakteristisch für die Eifel. Und die Eifel lebt auch davon", sagt er.
Ähnlich steht er zum Thema Gesteinsabbau. "Ich bin nicht von vornherein dafür oder dagegen, man muss immer den Einzelfall bertrachten und Raum für beides lassen: die wirtschaftliche Interessen und den Naturschutz."
Nicht zuletzt wegen der einzigartigen Natur und der Menschen sei er nach seinem Studium in München wieder in seine alte Heimat zurückgekehrt. Dorthin, wo er zunächst den Realschulabschluss und 2009 auch das Abi (am GSG) gemacht hat, wo er früher Tischtennis gespielt hat und im Verein geschwommen ist. Und wo er sich am 14. November den Genossen in der Vulkaneifel näher vorstellen wird.
Für den Fall, dass er auf der SPD-Wahlkreiskonferenz am 25. November in Prüm unterliegt, kündigte er an: "Dann werde ich unseren gewählten Kandidaten nach Kräften unterstützen."
Neben Geisbüsch stellen sich bei der Versammlung in Prüm noch Antonio Giarra-Zimmermann (55) aus Berlin und Jan Pauls (32) aus Aachen zur Wahl. Beide wurden von dem SPD-Kreisverband Bitburg-Prüm per Stellenanzeige ausgewählt. mh

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