Jupp fräst sich durch den Asphalt - B 257 zwischen Oberstadtfeld und Wallenborn erneut gesperrt

Oberstadtfeld/Wallenborn · Mächtig was los auf der B 257: Die Bundesstraße zwischen Oberstadtfeld und Wallenborn ist wieder gesperrt. Die Straße wird verbreitert und erhält eine neue Fahrbahn, Kurven werden entschärft. Bis Ende November müssen Verkehrsteilnehmer große Umleitungen in Kauf nehmen.

 Jupp Enders auf seiner Fräse, mit der er den Straßenbelag der B 257 zwischen Oberstadtfeld und Wallenborn abträgt. TV-Fotos: Mario Hübner (2)

Jupp Enders auf seiner Fräse, mit der er den Straßenbelag der B 257 zwischen Oberstadtfeld und Wallenborn abträgt. TV-Fotos: Mario Hübner (2)

Foto: (e_daun )

Oberstadtfeld/Wallenborn. Jupp Enders von der Firma Kohl Bau kennt sich aus: "Das Arbeiten mit der Fräse ist optimal. Es geht viel schneller und ist kostengünstiger als das herkömmliche Ausbaggern, Abfahren, Brechen und Sieben des Materials. Außerdem kann so der abgefräste Asphalt leichter wiederverwendet werden."

Seit 35 Jahren ist er im Straßenbau tätig, seit fünf Jahren bedient er die Fräse. Während er seine Baumaschine justiert, am Bedienpult die sechs Zentimeter Frästiefe einstellt, wartet das halbe Dutzend Fahrer mit ihren LKW darauf, dass sie an der Reihe sind. Einer nach dem anderen fährt rückwärts zur Fräse von Jupp vor. Der lässt den geschredderten Asphalt über ein etwa sechs, sieben Meter langes Förderband hinauf über den Rand der LKW-Ladefläche transportieren, wo er dann in die Mulde rieselt.

Dann hupt er - das ist das Signal, dass sich der Fahrer mit seinem Laster etwas nach vorne bewegen soll. Ein besonderes Hupsignal lässt ihn dann wissen, dass der Kipper voll ist und er sich auf den Weg machen kann zur Mischanlage. Dort wird aus Teilen des abgefrästen Asphalts neuer Bitumen hergestellt - und wieder für den Straßenbau verwendet. Bis zu 27 Zentimeter tief kann die Baumaschine nach den Worten ihres Bedieners den Belag abtragen - und zwar 100 Meter binnen weniger Stunden.Kurven werden entschärft

 An der Bedientafel gibt Jupp exakt ein, wie viele Zentimeter Straßenbelag die Maschine abfräsen soll.

An der Bedientafel gibt Jupp exakt ein, wie viele Zentimeter Straßenbelag die Maschine abfräsen soll.

Foto: (e_daun )


Dennoch werden sich die Bauarbeiten und mit ihr die Sperrung nach Auskunft des zuständigen Landesbetriebs Mobilität bis Ende November hinziehen. Der Grund dafür sind aber nicht die Fräsarbeiten. Vielmehr ist es die Tatsache, dass der Straßenverlauf an seinigen Stellen erheblich verändert wird. So werden sämtliche engen Kurven entschärft, und die Straße wird an mehreren Stellen verbreitert. Dazu muss einerseits massiv in den einen oder anderen Hang gegraben werden, andererseits Unmengen von Erde und Schotter aufgeschüttet werden. Denn neben der Straße fällt die Böschung stellenweise 20 bis 30 Meter tief ab. "Da sind noch riesige Erdbewegungen nötig", weiß auch Fräsenführer Jupp.Und weil das alles so spannend ist, fahren auch regelmäßig Autofahrer bis an die Baustelle, um sich ein Bild von den Arbeiten zu machen. Und wenden dann rasch wieder, weil es mit der Durchfahrt doch nicht klappt. Offensichtlich sind die Sperrschilder auf beiden Seiten des Bauabschnitts, obwohl in Plakatwandgröße, dann doch noch zu klein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort