Kämpferischer Kontrahent

DAUN. Robert Lorse hat nun auch den "Segen" der Basis: Bei der Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbands Daun wurde der 62-Jährige mit großer Mehrheit als Kandidat für die Wahl des Stadtbürgermeisters nominiert.

Beim Blick in den großen Saal des Forums war doch mancher stutzig geworden: Dort sollte die Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbands stattfinden? Aber das Rätsel war schnell gelöst: Die Parteiveranstaltung war am Freitag einen Stock tiefer verlegt worden, da im großen Saal die Vorbereitungen für die erste Dauner Herrensitzung liefen.Verlorenes Amt soll zurück erobert werden

Vorbereitungen hatte auch der CDU-Stadtverband zu treffen, denn die Partei will das bei der Kommunalwahl vor knapp fünf Jahren verlorene Amt des Dauner Stadtbürgermeisters am 13. Juni zurück erobern. Einige mögliche Kandidaten waren in den vergangenen Jahren angesprochen worden, ob sie gegen Wolfgang Jenssen antreten, aber letzlich blieb Robert Lorse als Herausforderer. Ende November vergangenen Jahres hatten Vorstand und Ratsfraktion den ersten Beigeordneten der Stadt als Kandidaten für die Stadtbürgermeisterwahl nominiert. Mit großer Mehrheit (31 von 35 Stimmen) erhielt der der 62-Jährige nun auch den "Segen" der CDU-Basis in der Stadt Daun. Er tritt am 13. Juni gegen Amtsinhaber Wolfgang Jenssen an. Lorse gab sich bei der Vorstellung der Leitlinien seines Wahlprogramms kämpferisch. "Ich bin kein Zählkandidat", stellte er klar, "ich will am 13. Juni gewinnen. 50 Prozent plus X sind mein Ziel." Er kündigte an, als Stadtbürgermeister die Integration der Stadtteile zu verbessern.Zudem werde er sich weiter dafür einsetzen, dass die für die Stadt wichtigen Prädikate wie "Heilklimatischer Kurort" erhalten blieben, sagte Lorse. Die Konsolidierung des Stadthaushalts, die Wolfgang Jenssen bei der Wahl 1999 versprochen und nicht gehalten habe, werde für ihn ein Schwerpunkt seiner Arbeit als Stadtbürgermeister. Eine Finanzpolitik nach rot-grünem Muster, die sein Gegenkandidat tatkräftig unterstütze, trieben die Kommunen immer weiter in den Ruin.Lorse hob hervor, unter "Bürgernähe" verstehe er nicht eine Sprechstunde pro Woche, wie es der Stadtbürgermeister praktiziere, sondern tägliche Präsenz im Bürgerbüro der Stadt. 50 Stunden und mehr pro Woche sei er in seinem Büro anzutreffen, sagte Lorse.Er stehe zudem für einen "engen Schulterschluss" mit Bürgermeister Werner Klöckner und der Verbandsgemeinde-Verwaltung.Neben der Kandidaten-Nominierung stand auch die Neuwahl des Stadtverbands-Vorsitzenden auf der Taegsordnung der Versammlung. Der bisherige Vorsitzende Dieter Brill wurde mit großer Mehrheit im Amt bestätigt. Seine (neuen) Stellvertreter sind Thomas Klassmannn und Rainer Lanser.

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