Dorferneuerung in Kalenborn-Scheuern Aufbruchstimmung mit angezogener Handbremse

Kalenborn-Scheuern · Kalenborn-Scheuern ist Schwerpunkt in der Dorferneuerung. Private und öffentliche Initiativen werden acht Jahre gefördert.

 1969 wuchsen Kalenborn und Scheuern zusammen.

1969 wuchsen Kalenborn und Scheuern zusammen.

Foto: TV/Frank Auffenberg

Innenminister Roger Lewentz hat Ende März 28 Gemeinden in Rheinland-Pfalz in das Dorferneuerungsprogramm 2020 aufgenommen. Insgesamt stehen diesen sogenannten Schwerpunktgemeinden damit 25 Millionen Euro Fördergelder für die Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen zur Verfügung, zudem können private und öffentliche Bauherren qualifizierte Beratung in Anspruch nehmen. Kalenborn-Scheuern zählt in diesem Jahr als einziges Dorf der Vulkaneifel zum Kreis der Gemeinden, die auf Unterstützungsleistungen des Landes zurückgreifen können.

„Wir sind selbstverständlich sehr froh über die Zusage“, sagt Ortsbürgermeisterin Rita Hoffmann. „Damit erhalten wir Mittel, die ein weiteres Zusammenwachsen der beiden Ortsteile begünstigen.“ Die ehemals eigenständigen Gemeinden Kalenborn und Scheuern wurden 1969 im Zuge einer Gebietsreform zusammengelegt. Seit rund zwei Jahren entsteht im Baugebiet „Unter der Held“, das zwischen den beiden Ortsteilen liegt ein Neubau nach dem anderen - ein optisches Bindeglied zwischen Kalenborn und Scheuern.

Dennoch heißt es in der Begründung des Innenministeriums für die Zusage von Fördermitteln: „Die beiden Ortsteile sind unterschiedlich entwickelt. Während im Ortsteil Kalenborn noch einige Gewerbebetriebe ansässig sind und die Grundversorgung gesichert ist, befindet sich im Ortsteil Scheuern keine Infrastruktur mehr. Scheuern ist von Überalterung geprägt, während sich die Bevölkerung von Kalenborn zunehmend verjüngt.“

Eine harte Beurteilung, sagt Bürgermeisterin Rita Hoffman. „Ganz so negativ sehen wir uns nicht.“

Dennoch: Mit der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde erhalte Kalenborn-Scheuern die Chance, die Dorferneuerung für neue Impulse zu nutzen. erste Ideen gebe es bereits, sagt Hoffmann: „Die Neugestaltung von Spielplätzen und Mehrgenerationenplätzen sind beispielsweise wichtige Ziele, die wir umsetzen möchten.“ Aber auch in Sachen Natur- und Umweltschutz möchte Kalenborn-Scheuern einen Beitrag leisten. „Eine Streuobstwiese am Ort wäre wünschenswert, doch das müssen wir alle untereinander besprechen“, fügt die Bürgermeisterin hinzu.

Sobald es nach der Corona-Krise und dem derzeit geltendem Versammlungsverbot möglich sei, Arbeitsgruppen zu bilden, könne es damit losgehen, gemeinsam über mögliche Maßnahmen zu beraten. „Wir wollen die Bürger einbeziehen und Konzepte entwickeln, mit denen alle einverstanden sind“, sagt Hoffmann. Im Moment warte die Gemeinde auf Angebote von Architekturbüros.

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