Motorsport Oldtimer kehren 2020 in die Eifel zurück

VULKANEIFEL · Nach dem schweren Unfall beim Eifel Rallye Festival bekennen sich die Veranstalter zum Standort.

 „Heimspiel“ vor den eigenen Fans: Jürgen Lenarz im BMW E30 M3.

„Heimspiel“ vor den eigenen Fans: Jürgen Lenarz im BMW E30 M3.

Foto: Jürgen C. Braun

Gedämpfte Stimmung zwar, am Ende aber ein emotionaler und zumindest halbwegs versöhnlicher Abschluss: Trotz des tragischen Auftakts am Donnerstag beim Shakedown zogen die Veranstalter des Eifel Rallye Festivals (ERF) ein Fazit, das unter diesen Umständen als angemessen bezeichnet werden darf.

„Am wichtigsten ist“, so Organisationsleiter und Motorsportclub Daun-Chef Otmar Anschütz, dass „alle Verletzten möglichst bald völlig gesund werden“. Die Fortführung des „Hochamtes des historischen Rallyesports“, wie Teilnehmer Wolfgang Inhester die Veranstaltung bezeichnete, dürfte gesichert sein.

Daun beim Eifel-Rallye-Festival 2019
8 Bilder

Daun beim Eifel-Rallye-Festival 2019

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Foto: TV/Marion Hübner

Das ERF ist nicht nur ein Fest der Kreisstadt Daun mit der Rallyemeile, der großen Bühne, dem pulsierenden Leben bis spät in den Abend hinein. Nein, diese auf dem Kontinent in ihrer Art unvergleichliche Begegnung ist vor allem ein Fest der gesamten Vulkaneifel. Der Menschen in den vielen Dörfern, die dort Gäste von Lappland bis an die Algarve mit Eifeler Herzlichkeit willkommen heißen und in der monatelangen Vorbereitung ein Stück des Ganzen sind.

Die Namen der abgesperrten Wertungsprüfungen, auf denen die Teilnehmer zwar im Renntempo unterwegs sind, aber nicht nach Zeiten gewertet werden, tragen nicht umsonst die Namen vieler Ortschaften aus der Vulkaneifel. Nach dem Auftakt in Darscheid folgten am Freitag und Samstag die spektakuläre Abend-Veranstaltungen in Sarmersbach oder die von Tausenden besuchten Streckenabschnitte mit Namen wie „Kelberger Land“, „Risselberg“, „Hilgerath“ oder „Niederstadtfeld“.

 Hat gut lachen am Steuer seines Talbot Sunbeam Lotus: Peter Schlömer.

Hat gut lachen am Steuer seines Talbot Sunbeam Lotus: Peter Schlömer.

Foto: Jürgen C. Braun

Die Begeisterung der Massen, wie in Sarmersbach, wo die Menschen am Freitagabend schon lange, bevor die Rennboliden auf die Strecke gingen, sich die besten Plätze an der Strecke ausgesucht hatten, ist ungebrochen. Die Feuerwehr hatte einen Imbiss- und Getränkestand errichtet, mitten im Ort wurde der Ansturm der Fans kanalisiert und zu den Parkplätzen auf die Wiesen geleitet.

Auch das Niederstadtfelder Team Dirk Broschek / Kevin Horten war wie im Vorjahr mit dem „dorfeigenen“ Auto, einem selbst aufgebauten BMW E36 520i wieder unterwegs. Ebenso Lokalmatador Jürgen Lenarz in seinem BMW E30 M3 oder Peter Schlömer, der ehemalige Dauner MSC-Vorsitzende mit seinem Talbot Sunbeam Lotus. „Ehrensache, dass wir bei unserer eigenen Veranstaltung dabei sind“, bekräftigen alle.

 Kein Eifel Rallye Festival ohne ihn: Peter Schlömer, ehemaliger Vorsitzender des MSC Daun, im Talbot Sunbeam Lotus.

Kein Eifel Rallye Festival ohne ihn: Peter Schlömer, ehemaliger Vorsitzender des MSC Daun, im Talbot Sunbeam Lotus.

Foto: Jürgen C Braun

Und in Darscheid legen die Leute Wert darauf, nach den tragischen Vorfällen vom Donnerstag in Zukunft nicht als „Unglücksort“ in die Geschichte des ERF einzugehen. Als sich am Donnerstag das Leben im Dorf nach viel Blaulicht und Martinshorn, nach den Rettungshubschraubern, wieder etwas beruhigt hatte, wurden die Journalisten darauf angesprochen. Unweit der Lehwaldhalle arbeiteten Mitglieder vom SV Darscheid am Vereinsheim direkt am Sportplatz. „Kommt wieder im nächsten Jahr. Hier seid ihr immer willkommen“, rief man den Repotern hinterher.

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