Kein Jugendtaxi für den Kreis Ahrweiler

AHRWEILER. (red) Ein kreisweites Jugendtaxi mit verbilligten Preisen und einem Zuschuss des Kreises Ahrweiler – vergleichbar dem Modell im Kreis Daun – wird es für Ahrweiler vorerst nicht geben. Das beschloss der Jugendhilfeausschuss Ahrweiler. Der Kreistag wird dieser Entscheidung wohl mehrheitlich folgen.

Im Kreis Ahrweiler sieht man die Eltern in der Pflicht, wenn es darum geht, die Sprösslinge abends und am Wochenende zu Veranstaltungen oder in die Disco zu chauffieren, beziehungsweise sie von dort wieder abzuholen. Ein kreisweites Jugendtaxi, wie es dies etwa im Kreis Daun gibt, mit verbilligten Preisen und einem Zuschuss des Landkreises wird es im Kreis Ahrweiler daher vorerst nicht geben. Das beschloss der Jugendhilfeausschuss des Kreises. Ziel eines Antrags von Bündnis 90/Die Grünen war es, besonders an den Wochenenden, wenn keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr zur Verfügung stehen, den Jugendlichen mehr Mobilität zu verschaffen, um ihnen die Teilnahme an Veranstaltungen sowie den Besuch von Jugendtreffpunkten zu erleichtern. Der Ausschuss war übereinstimmend der Ansicht, dass es nicht die Aufgabe des Kreises und damit der Steuerzahler sein kann, Jugendliche zu Discos zu transportieren. Die Ausschussmitglieder meinten weiter, dass Jugendtaxis angesichts der verschiedenen Strukturen im Kreis nur dezentral, das heißt auf Gemeindeebene, eingesetzt werden können - unter Mitwirkung von Jugendlichen, Verantwortlichen der Jugendarbeit und Veranstaltern. Zudem müsse der Jugendschutz dabei entsprechend berücksichtigt werden. Im Vorfeld der Ausschusssitzung hatten sich die hauptamtlichen Jugendpfleger der Gemeinden zu einem Erfahrungsaustausch mit dem Kreisjugendpfleger getroffen. Dabei wurden unterschiedliche Auffassungen deutlich. Während die Fachkräfte aus Sinzig, Remagen, Bad Breisig und dem Brohltal keinen Bedarf sahen, wollte der Vertreter aus Adenau zwar gern eine Vermittlerrolle übernehmen, lehnte aber jede finanzielle Beteiligung der Gemeinde ab. Lediglich in der Verbandsgemeinde Altenahr verfügt man über positive Erfahrungen mit einem Jugendtaxi. In der Kreisstadt soll ab Herbst ein Modellversuch laufen. Generell sahen die Jugendpfleger aber in erster Linie die Eltern in der Pflicht.

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