Kein Strohfeuer

BIRRESBORN. Zur Stärkung des Birresborner Sportvereins ist ein Freundeskreis gegründet worden. Aus zwei Gründen: Die Eigenständigkeit des Vereins soll erhalten bleiben, und die Kasse soll aufgepeppt werden.

 Neu in der Birresborner Vereinslandschaft: der Freundeskreis des Sportvereins. Die vermarkteten Werbeflächen am Umkleidegebäude sind Teil der Gründungsidee. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Neu in der Birresborner Vereinslandschaft: der Freundeskreis des Sportvereins. Die vermarkteten Werbeflächen am Umkleidegebäude sind Teil der Gründungsidee. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

"Wir gründen einen Freundeskreis und keinen Förderverein, weil es keinen Verein im Verein geben soll", erklärte SV-Vorsitzender Hans Nieder. Die Gründungsfeier im Clubheim am Sportplatz bezeichnete er als "wichtigen Meilenstein in der 75-jährigen Vereinsgeschichte". Die Idee zur Gründung eines Freundeskreises existiere schon seit Jahren im Vorstand. Nieder: "Der Freundeskreis soll für Kontinuität stehen und garantiert kein Strohfeuer sein." Davon kann auch keine Rede mehr sein, denn 31 "SV-Freunde" haben sich bereits zu ihrer Mitgliedschaft bekannt. Ihre Namen (oder die ihrer Firmen) prangen auf Werbetafeln an der Giebelseite des Umkleidegebäudes. Auf den 1,25 Meter mal 40 Zentimeter großen Werbetafeln ist Platz für bis zu vier Interessenten - je nach Werbebudget. "A la bonheur, wir haben bereits 80 Prozent der Werbefläche vermarktet", freute sich der Vorsitzende bei der Gründungsfeier. Der SV Birresborn brauche mehr Finanzkraft - für die Unterhaltung der großen Anlage und für die Jugendarbeit. Ortsbürgermeister Josef Bach lobte: "Der Sportverein erreicht es durch Eigeninitiative, mehr Geld zu beschaffen, was besonders für die Jugendarbeit sehr wichtig ist. Es ist beispielhaft, dass nicht nur die Hand gegenüber der Gemeinde aufgehalten wird." Der Platz und das Umkleidegebäude gehören der Gemeinde, aber der Sportverein hat das alleinige Hausrecht. Nieder meinte: "Auf die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde sind wir stolz." Querelen wie in anderen Orten, wenn es um die Bespielbarkeit des Platzes gehe, gebe es in Birresborn nicht. Bach gewann außerdem der Werbewand weitere Vorteile ab: "Die Schilder sind besser und sauberer als Bandenwerbung." Doch der Freundeskreis steht nicht nur fürs Geld. Nieder: "Wir bemühen uns, unsere Eigenständigkeit aufrecht zu erhalten. Unser Verein steht für einen hohen Sozialfaktor im Dorf." So soll der Freundeskreis im aktiven Vereinsleben involviert werden und "Eigendynamik entwickeln". Die erste Mannschaft, die sich derzeit als B-Kreisligist am Tabellenende abmüht, müsse wieder zum Aushängeschild werden. Nieder gab sich optimistisch: "Mit vereinten Kräften, Sportverein und Freundeskreis, schaffen wir es, in zwei bis drei Jahren wieder die alte Tradition herzustellen, dass Birresborn als starkes Fußballdorf dasteht."

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