Keine Basis für Vertrauen

Das hatdie Hillesheimer Jugend nicht verdient: Erst wird sie auf derStraße sitzen gelassen und immer wieder vertröstet, bevor siedoch noch ihr Domizil bekommt. Doch dessen Zukunft steht mit deraktuellen Entscheidung wieder in den Sternen. Dann dürfen sichdie Heranwachsenden im jährlichen Wechsel mit einer neuenhauptamtlichen Ansprechpartnerin anfreunden. Denn die ABM-Maschehat nicht gerade für einen Ansturm an kompetenten Bewerberinnengesorgt. Die nun vom VG-Rat beschlossene Abschaffung der hauptamtlichen Jugendarbeit wird ebenfalls nicht für die so wichtige Kontinuität - die die Grundlage von Vertrauen ist - sorgen. Vielmehr verstärkt sie den seit Jahren bestehenden Eindruck, dass die Jugend bei den Verantwortungsträgern im Hillesheimer Land nicht die Priorität genießt, die sie verdienen müsste. Denn was soll einen jungen Menschen in seiner Heimat halten, die nicht bereit ist, ihm etwas zu bieten?

Sich auf die alt bekannte Position zurückzuziehen, dass dieses oder jenes - in diesem Fall die hauptamtliche Jugendarbeit - auf dem Papier keine Pflicht der Verbandsgemeinde sei, ist verantwortungslos und kurzsichtig: Denn es ist sehr wohl die Pflicht des Staates (also der Kommune), vor Ort für seine Bürger ein lebenswertes Umfeld zu schaffen. Für die Jugend bedeutet das eben auch, Freizeit- und Betreuungsangebote bereitzustellen. Und dass die Folgekosten versäumter Jugendarbeit in der Zukunft die Investitionen um ein Vielfaches übersteigen, ist eine Binsenweisheit. Aber um diese Probleme dürfen sich dann andere kümmern. Ach ja, die Jugendlichen von heute.

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