Keine Kreistagsmehrheit in Daun zugunsten von Sparkassenchef Grau

Daun · Die Personalentscheidung des Verwaltungsrats der Kreissparkasse (KSK) in der Vulkaneifel bleibt bestehen. Der hatte beschlossen, den Vertrag des langjährigen Bankdirektors Grau ab 2013 nicht zu verlängern. Nun hat der Kreistag in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, diese Entscheidung auf sich beruhen zu lassen.

 Beurlaubt: Sparkassendirektor Dieter Grau. (Archivbild)

Beurlaubt: Sparkassendirektor Dieter Grau. (Archivbild)

Foto: Mario Hübner

Alles andere als vorweihnachtlich-friedliche Stimmung herrschte am Donnerstagabend im Landkreis Vulkaneifel bei der nicht öffentlichen Sondersitzung des Kreistags. Nach fast zweieinhalbstündiger emotionaler Diskussion fasste der Kreistag mit denkbar knapper Mehrheit den Beschluss, die Personalentscheidung des Verwaltungsrats der Kreissparkasse (KSK) auf sich beruhen zu lassen.

Der hatte in seiner jüngsten Zusammenkunft beschlossen, den Vertrag des langjährigen Bankdirektors Dieter Grau ab 2013 nicht zu verlängern. Es gilt als sicher, dass die CDU-Verwaltungsratsmitglieder und ein Großteil der KSK-Mitarbeiter im Verwaltungsrat sich gegen Grau ausgesprochen haben. Bislang gibt es keine offizielle Erklärung für diese überraschende Entscheidung - schließlich ist Grau seit 1993 Vorstandsvorsitzender des Geldinstituts. Und auch während der Kreistagssitzung wurden nach TV-Informationen keine Erklärungen zum Grund der Personalentscheidung abgegeben.

Da es unterschiedliche Rechtsauffassungen darüber gibt, ob der Kreistag überhaupt eine Einwirkungsmöglichkeit auf die Entscheidung des Verwaltungsrats hat, hat Landrat Onnertz sowohl den Sparkassenverband als auch die Sparkassenaufsicht in Mainz um Klärung gebeten. Zur Sitzung lag aber keine gemeinsame juristische Stellungnahme vor, weil beide Organisationen noch Prüfungsbedarf in dieser Frage sehen. Der Vorgang ist bislang einmalig in Rheinland-Pfalz.

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