Kicken auf Plastikhalmen

STROHN. Plastik statt Sand: Die Gemeinde Strohn will ihren alten Sportplatz zu einem Kunstrasenplatz umbauen. Er soll in der Pflege günstiger sein, als ein Rasenplatz. Die Kosten betragen rund 340 000 Euro. Bezuschusst wird das Projekt zu 40 Prozent vom Land.

Die Idee, den mehr als 40 Jahre alten Sportplatz in Strohn umzubauen, kam bereits vor einigen Jahren auf. Nach der letzten Sanierung 1989 stand bei dem Hartplatz ein Austausch des Bodenmaterials an. Im Mai 2000 überlegte der Ortsgemeinderat, nicht den Hartplatz zu sanieren, sondern einen Rasen- oder Kunstrasenplatz anzulegen. Bei geschätzten Kosten von rund 500 000 Euro für einen Kunstrasenplatz fiel die Entscheidung zugunsten eines Rasenplatzes mit einem zusätzlichen Trainingsplatz. Auflagen der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord verzögerten die Planungen aber. Nach einem Auswärtsspiel in Speicher im vergangenen Jahr lobten die Spieler den dortigen Kunstrasenplatz. Außerdem hörten sie, dass solch ein Platz nicht eine halbe Million Euro, sondern nur etwa 250 000 Euro kosten solle. Damit wurde ein Kunstrasenplatz für die Gemeinde wieder interessant. 330 000 Euro sollte der ursprünglich geplante Rasenplatz mit zusätzlichem Trainingsplatz kosten. Das Angebot einer Fachfirma aus Oberbayern für einen Kunstrasenplatz belief sich auf 308 000 Euro. Zusammen mit den Kosten für ein Gutachten sowie Pflegegeräte und Nebenausgaben ergab sich eine Summe von 340 000 Euro. Für die Gemeinde und die Sportler hat ein Kunstrasenplatz zahlreiche Vorteile. Ortsbürgermeister Alois Pohlen: "Bei einem Rasenplatz mit Trainingsplatz hätten wir jährliche Pflegekosten von etwa 15 000 Euro. Beim Kunstrasen haben wir nur ganz geringe Kosten." Zudemsei ein Kunstrasenplatz das ganze Jahr über bespielbar, brauche bei Trockenheit nicht bewässert zu werden, und die Bauzeit betrage nur sechs Wochen.Neuer Platz wird bezuschusst

"Für den Kunstrasenplatz gibt es aus Mitteln des "Goldenen Planes" eine Förderung von 40 Prozent vom Land, was rund 120 000 Euro ausmacht. Zusätzlich steuert die Verbandsgemeinde zehn Prozent der Baukosten bei, was noch einmal 34 000 Euro bringt", sagt Pohlen. Damit verbleibe für die Gemeinde ein Eigenanteil von 186 000 Euro. Weiterer Vorteil: Der zusätzliche Trainingsplatz wird bei einem Kunstrasenplatz nicht benötigt. Das Projekt hat die Gemeinde für 2005 zur Förderung beim Land angemeldet. "Die Chance für uns ist groß, da man uns die Förderung in Aussicht gestellt hat", erklärt Pohlen. "Im nächsten Monat kommt die Kreiskommission zu einer Besichtigung, davon hängt ab, ob die Förderung befürwortet wird." Bei einer positiven Entscheidung soll im kommenden Jahr mit den Bauarbeiten begonnen werden. Auf einer Fläche von 72 mal 104 Metern wird die vorhandene rote Erde abgetragen und eine 25 Millimeter dicke Elastikschicht aus Gummigranulat aufgetragen. Darauf kommt der Kunstrasen mit einer zweilagigen Sand-Gummi- Füllung. Für die Reinigung des Platzes müsste die Gemeinde eine Kehrsaugmaschine für 8000 Euro kaufen, da einmal jährlich die losen Bestandteile von der Kunststoffrasenoberfläche abgesaugt werden müssen. Als Haltbarkeit des Spielfeldes gibt die Herstellerfirma 15 bis 20 Jahre an.

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