Verkehrssicherheit Kinder fordern: Schluss mit der Raserei!

Gerolstein · Obwohl in der Oberen Marktstraße in Gerolstein Tempo 30 vorgeschrieben ist, wird dort zu schnell gefahren. Kinder und Jugendliche haben Unterschriften gesammelt und dem Stadtbürgermeister überreicht.

 Schluss mit der Raserei, fordern die Kinder und überreichen Stadtbürgermeister Uwe Schneider (links) eine Liste mit 136 Unterschriften.

Schluss mit der Raserei, fordern die Kinder und überreichen Stadtbürgermeister Uwe Schneider (links) eine Liste mit 136 Unterschriften.

Foto: Vladi Nowakowski

Mehr als 20 Kinder zwischen ein bis 15 Jahren wohnen in der Oberen Marktstraße, der größte Teil marschiert vor einigen Tagen geschlossen zum Rathaus. Dort überreichen sie Stadtbürgermeister Uwe Schneider eine Unterschriftenliste: In nur zwei Tagen haben 136 Kinder und Erwachsene unterzeichnet. Hintergrund: Die, die  unterschrieben, sind sie der Ansicht, dass ein viel zu großer Teil der Autofahrer in der Oberen Marktstraße zu sehr aufs Gas tritt, obwohl dort lediglich Tempo 30 erlaubt ist.

„Es war eine spontane Idee“, sagt Gianna Kaiser (14), die von den anderen Kindern zur Wortführerin ernannt worden ist. „Wir haben uns während einer Party darüber unterhalten, dass kaum jemand von uns noch auf der Straße spielen kann. Außerdem hatten wir von einem Nachbarkind erfahren, dass es beinahe überfahren worden ist.“ Grund genug, einen Termin mit dem Stadtbürgermeister zu vereinbaren und ihm Unterschriften zu präsentieren. „Wir glauben, dass sonst nichts passieren wird, um die Situation zu ändern“, sagen die Kinder.

Schneider freut die Aktion: „Die Kinder sind Bürger der Stadt. Auf sie muss und will ich genauso hören  wie auf alle anderen Einwohner auch.“ Darüber hinaus seien ihr Engagement und der Wille, Verantwortung zu übernehmen, vorbildhaft: „Die Kinder kämpfen für eine gute Sache. Ich wette, viele von ihnen werden sich irgendwann im Vereinsleben oder sogar auch in der Kommunalpolitik engagieren.“

Dass die Kinder und Jugendlichen nicht nur protestieren wollen, sondern zu ihrem Anliegen auch konstruktive Vorschläge erarbeitet haben, um die Verkehrssituation zu entschärfen, freut das Stadtoberhaupt noch mehr.  Gemeinsam steckt man im Bürgermeisterbüro die Köpfe zusammen und bespricht die nächsten Schritte.

 „Es gibt die Möglichkeit mobiler Vorrichtungen, die die Straße so sehr verengen, dass die Autos nicht mehr so schnell durch eure Straße fahren“, erklärt Schneider. Die Kinder hatten zuvor vorgeschlagen, Blumenkübel und selbst gebastelte Schilder aufzustellen. „Alle Maßnahmen muss ich mit dem Ordnungsamt besprechen, und das werde ich in den kommenden Tagen erledigen. Versprochen“, sagt der Bürgermeister und schildert, wie die Verwaltung vorgeht. „Es gibt eine jährliche Verkehrsbegehung, solche Problemfälle wie eure Straße werden dann begutachtet. Vielleicht ist eine Einstufung als Spielstraße möglich, in der nur Schrittgeschwindigkeit gefahren werden darf.“ Bei allen baulichen Veränderungen sei aber zu beachten: „Die Feuerwehr und der Notarzt müssen immer ungehindert durchfahren können.“

Zudem sei die Obere Marktstraße eine Zufahrt zu einer Kindertagesstätte, morgens und mittags herrsche dort starker Verkehr. Auch das bringe Probleme mit sich. An der Kita Lindenstraße sei die Situation ähnlich gelagert, obwohl dort ebenfalls eine Tempo-30-Zone eingerichtet ist. „Dort hält sich ebenfalls kaum jemand an die Regeln“, sagt Schneider. „Das müssen wir ändern.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort