Kirmesbesucher geben weniger Geld aus

Die Dauner Laurentiuskirmes ist nach fünf Festtagen mit dem großen Krammarkt am Mittwoch zu Ende gegangen. Das Fazit: Das Unterhaltungsprogramm ist gut angekommen, aber viele Schausteller und Marktstandbetreiber hatten auf mehr Einnahmen gehofft.

Daun. "Die Zeiten sind knüppelhart geworden", sagt Alfred Nerlich. Der Softeis-Verkäufer aus Königswinter ist nicht zufrieden mit seinen Einnahmen bei der Dauner Laurentiuskirmes. Früher sei das anders gewesen. "Mittlerweile habe ich Umsatzeinbußen von rund 40 Prozent", sagt der 87-Jährige. Vergleichsmöglichkeiten zu Vorjahren hat er viele - schließlich verkauft er schon seit 45 Jahren kalte Leckereien auf dem Volksfest. In diesem Jahr sei das Geschäft trotz kirmestauglichen Wetters schlecht gelaufen. "Leute sind genug da, aber die meisten gehen nur spazieren."

Dass die Leute aktuell wenig Geld für das Vergnügen ausgeben, merkt auch Friedrich Bügler. Der Schausteller aus Bad Kreuznach ist zum ersten Mal in Daun mit dabei: "Die Leute haben einfach weniger Geld. Alles wird teurer und da verzichtet man eben am ehesten auf eine Karussellfahrt." Trotzdem sei er im Vergleich mit dem Geschäft in Daun "im Großen und Ganzen zufrieden". Denn die Laurentiuskirmes hätte einen klaren Vorteil: "Der Termin liegt noch ziemlich am Monatsanfang. Da haben die meisten noch Geld in der Tasche."

Auch die Händler auf dem Laurentiusmarkt am Mittwoch sind nicht zufrieden mit dem Geschäft in diesem Jahr. Martin Weber bietet an seinem Stand Haushaltswaren an. "Es ist deutlich schlechter als sonst - weniger Besucher und weniger Kaufkraft", sagt der Händler aus Karlsruhe. Auf dem zentralen Veranstaltungsort der Kirmes, dem Laurentiusplatz, war in diesem Jahr weniger Platz als im Vorjahr.

Hintergrund: Dort steht immer noch der Kran, der für die Sanierung des Hallenbads gebraucht wird und vor der Kirmes weg sein sollte. "Das Problem ist gut gelöst werden. Die Bühne ist anders gestellt worden, was gut angekommen ist. Deshalb werden wir das auch im kommenden Jahr so machen", sagt Wolfgang von Wendt, Mitorganisator des Volksfests und Geschäftsführer des Gewerbe- und Verkehrsvereins (GVV) Daun. Er ist sehr zufrieden mit der Resonanz auf das Unterhaltungsprogramm auf dem Platz: "Für das Programm mit seiner Mischung für unterschiedliche Geschmäcker habe ich viele positive Rückmeldungen bekommen. Unser Ziel ist es, den Einheimischen und Gästen ein echtes Volksfest zu bieten, und ich denke, das haben wir erreicht. Natürlich muss auch das Wetter mitspielen, und das hat es über weite Strecken der fünf Festtage."

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