"Kleine Helden" brauchen Unterstützung

Seit einem dreiviertel Jahr gibt es den Förderverein "Kleine Helden", der den Gerolsteiner Kindergarten Lindenanlage unterstützt. Der Monatsbeitrag kostet gerade mal einen Euro. Trotzdem tun sich viele Eltern schwer, dem Verein beizutreten.

 Der Vorstand des Fördervereins „Kleinen Helden“: Monika Manstein, Elisabeth Reinarz, Helga Kuhl,Andrea Pauly, Susanne Rust und Beate Krämer setzen sich für den Kindergarten Lindenanlage ein (von rechts nach links). TV-Foto: Nadija Drlic

Der Vorstand des Fördervereins „Kleinen Helden“: Monika Manstein, Elisabeth Reinarz, Helga Kuhl,Andrea Pauly, Susanne Rust und Beate Krämer setzen sich für den Kindergarten Lindenanlage ein (von rechts nach links). TV-Foto: Nadija Drlic

Gerolstein. Die Idee kam in einer Elternbeiratssitzung. Es ging um die Frage, wer Anschaffungen finanziert, für die die Stadt kein Geld bereitstellt - alles im Hinblick auf den Umzug des Kindergartens Lindenanlage in den Neubau in der Raderstraße. Damals fragte Monika Manstein, neu im Elternbeirat, ganz verwundert: "Habt ihr gar keinen Förderverein?"

Wenige Wochen später waren die "Kleinen Helden" im Vereinsregister eingetragen. Und haben seither schon einige Aktionen auf die Beine gestellt. Beim Tourfestival haben die Kinder ordentlich für den guten Zweck auf dem Fahrrad mitgestrampelt, am verkaufsoffenen Sonntag fleißig Kuchen verkauft. Bei der Tombola am Kindergartenfest kamen sogar 1500 Euro Erlös zusammen. Das Geld wird vor allem dort gebraucht, wo das normale Budget nicht mehr greift: "Wir kaufen neues Spielzeug oder unterstützen Kinder, die sich einen Ausflug zum Beispiel sonst nicht leisten könnten", erklärt Kindergartenleiterin Karin Kleinekämper-Rittich.

Stimmung ist optimistisch



Der Wegfall der Elternbeiträge in Rheinland-Pfalz macht sich deutlich in der Kindergartenkasse bemerkbar. "Das war ja klar, dass der Staat das nicht auffangen kann", meint Initiatorin Manstein - und ist deshalb verwundert, dass nur knapp die Hälfte der Vereinsmitglieder Eltern sind. "Das ist einfach Gleichgültigkeit. Die normale Grundausstattung und Betreuung ist ja noch gegeben. Alles darüber hinaus findet dann eben nicht statt."

Ein weiterer Stolperstein: der Baustopp am neuen Kindergartengebäude. "Das hat uns ganz schön ausgebremst", erklärt Vorstandsmitglied Elisabeth Reinarz. "Jetzt müssen wir doch wieder in die alten Möbel und Spielgeräte investieren. Oder eben das Tempo-Limit-Banner in der Lindenstraße aufhängen."

Obwohl viele Eltern über die Situation verärgert sind, ist die Stimmung im Förderverein optimistisch. "Wir müssen das Beste daraus machen. Wenn wir jetzt den Kopf in den Sand stecken, arbeiten wir nur gegen die Kinder", meint Manstein. Sie will die Nerven behalten und weiter Präsenz zeigen. "Wir können keinen zwingen, beizutreten, aber vielleicht kommt ja doch noch der ein oder andere", sagt sie.

Geplant sind ein weiterer Kuchenverkauf und der Anstrich des Spielbauwagens auf dem Kindergartengelände. Getreu dem Vereinsmotto "Kleine Helden - große Wunder".

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