Den Recherchen über die Geschichte der Hinterbüschgemeinde als Grundlage für die neue Deudesfelder Dorfchronik ist es zu verdanken, dass die 800 Jahre alte Geschichte des Ortsteils Desserath überhaupt erst bekannt wurde. Die Historikerin Elisabeth Sommer aus Bonn hat im Koblenzer Staatsarchiv, in Trier und in Daun Dokumente über Deudesfeld erforscht. Dabei stieß sie auf eine Urkunde aus dem Jahr 1204, in der ein Ludwig von "Desselrode", also Ludwig aus Desserath, und sein Bruder Walter als Zeugen benannt sind. "Dessilrode", "Deissilrot", "Deselroed" oder "Tesilroid" hieß Desserath in früheren Jahrhunderten. Heute ist der kleine, rund 50 Einwohner zählende Ortsteil ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Deudesfeld. Denn neben einem mittelständischen Handwerksbetrieb, gewerblichen Betrieben und Landwirten, von denen einer seine Produkte auch direkt vermarktet, spielt vor allem der Tourismus in Desserath eine große Rolle. Etwa ein Drittel der rund 50 000 Übernachtungen, die in der Gemeinde jährlich verzeichnet werden, tragen die beiden Hotels in Desserath bei. Deshalb stehe bei der Feier am Wochenende auch Desserath im Mittelpunkt, sagt Ortsbürgermeister Günter Bill. Den Auftakt hat gestern die konstituierende Sitzung des neu gewählten Verbandsgemeinderats Daun bereits gemacht. Am heutigen Samstag leitet ein Gottesdienst um 17 Uhr die 800-Jahr-Feier ein. Anschließend stellt Franz-Josef Heyen, der frühere Leiter des Koblenzer Landeshauptarchivs, die Deudesfelder Chronik vor. Diese kann danach für 22 Euro direkt an der Waldbühne erworben werden - oder später bei Ortsbürgermeister Günter Bill. Bei einer Auflage von 500 Exemplaren könnte die Deudesfelder Chronik aber schnell vergriffen sein.